Teil 3 unserer Serie. Heute: Bücher, Hefte, Magazine zu Israel, zur Geschichte des Landes und zum Nahostkonflikt – zwölf Tipps aus dem LpB-Shop. Dazu zum Nachlesen: Lebenswege und Schicksale. Beiträge aus unserem Portal.
Juden waren über Jahrhunderte verfolgte Außenseiter. Die Gründung des Staates Israel sollte endlich eine ganz normale Heimat für sie schaffen. Doch heute sieht sich der jüdische Staat selbst in der Rolle des misstrauisch beobachteten Außenseiters. Michael Brenner erklärt, wie es dazu kommen konnte. Er verwebt auf meisterhafte Weise die politische und gesellschaftliche Entwicklung Israels mit der Geschichte seiner Selbstentwürfe, Träume und Traumata.
Michael Brenner: Israel. Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates. Von Theodor Herzl bis heute. C.H. Beck. Hier geht’s zur Bestellung
Was bedeutet es, heute in Deutschland jüdisch zu sein? Laura Cazés hat zwölf jüdische Autorinnen und Autoren gebeten, ihre Sicht auf das Leben in diesem Land, aber auch auf das „Jüdischsein“ zu beschreiben. Entstanden sind sehr persönliche, vielschichtige Essays.
Laura Cazé: Sicher sind wir nicht geblieben. S. Fischer. Hier geht’s zur Bestellung
Wie fühlten sich junge Jüdinnen und Juden in der DDR? Welche Bedeutung hatten die Familie, die jüdische Gemeinschaft, aber auch das nichtjüdische und gesellschaftliche Umfeld und die Shoah für ihr jüdisches Selbstverständnis? Durch Interviews mit ostdeutschen Jüdinnen und Juden, die als Kinder und Jugendliche in den jüdischen Gemeinden der DDR aufwuchsen, vielfältiges Foto- und Videomaterial, Erinnerungsstücke, Briefe, Postkarten und Tagebuchaufzeichnungen erzählen die Autorinnen ein bisher unterbelichtetes Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte.
Sandra Anusiewicz-Baer, Lara Dämmig: Jung und jüdisch in der DDR. Hentrich & Hentrich. Hier geht’s zur Bestellung
Sowohl im rechten und linken Spektrum als auch im radikalen Islam lässt sich der Hass auf Juden einerseits ideengeschichtlich nachzeichnen, anderseits an aktuellen Beispielen belegen. Samuel Salzborn versteht Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne, der eine grundsätzliche Ablehnung von Aufklärung, Liberalismus und Rationalität zu Grunde liegt. Die antisemitische Denkweise zeigt sich unter anderem in der Unwilligkeit, abstrakte, komplexe oder ambivalente Strukturen anzuerkennen, die die moderne Welt kennzeichnen, und fußt auf einer Fantasie, die Juden als homogenes Kollektiv wahrnimmt.
Salzborn, Samuel: Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne. Sonderauflage für die Bundeszentrale für politische Bildung. Hier geht’s zur Bestellung
Im Jahr 321, vor 1700 Jahren, wurden zum ersten Mal Juden auf deutschen Territorien urkundlich erwähnt. Das Buch zum Jubiläumsjahr 2021 zeigt die Vielfältigkeit des gegenwärtigen jüdischen Lebens und erzählt die reichhaltige Geschichte des deutschen Judentums von den Anfängen im Mittelalter über den langen Kampf um Gleichberechtigung und den schwierigen Neuanfang nach der Schoah bis heute.
Uwe von Seltmann: Wir sind da! 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. homunculus. Hier geht’s zur Bestellung
Israel wird in der deutschen Öffentlichkeit meist ausschließlich im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt wahrgenommen. Dieses Buch diskutiert aber die zentralen Akteure, institutionelle Rahmenbedingungen und Funktionsweisen des politischen Systems Israels.
Steffen Hagemann: Israel. Wochenschau Verlag. Hier geht’s zur Bestellung
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern prägt Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Um den Staat Israel besser zu verstehen, gilt es, seine Geschichte zu kennen.
BpB: Israel. Informationen zur politischen Bildung. Hier geht’s zur Bestellung
Dieses Buch dient der Erinnerung an die jüdische Gemeinde Stavenhagens. Ihre Geschichte begann um 1750 mit den ersten „Schutzjuden“ und fand 1942 mit der Deportation und Ermordung der letzten Stavenhagener Juden ihr schreckliches Ende.
Dorothee Freudenberg: Geschichte der jüdischen Gemeinde Stavenhagen 1750-1942. Hier geht’s zur Bestellung
Auf einer dichten Quellenbasis wird in dem Gedenkbuch erstmals für einen Zeitraum von einhundert Jahren das vielfältige jüdische Leben in Mecklenburg dargestellt. Beschrieben werden alle 45 jüdischen Gemeinden des Landes, deren Führungsgremien und leitende Persönlichkeiten. Durch die Auswertung von bislang nicht oder kaum zugänglichen Materialien war es möglich, detailreich zahlreiche zentrale Aspekte des jüdischen Lebens in Mecklenburg wie Herkunft, Bildung, Sozial- und Berufsstrukturen oder Auswanderungen in den Blick zu nehmen.
Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar: Juden in Mecklenburg 1845-1945. Herausgeber: Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Hier geht’s zur Bestellung
Das Buch des Schweriner Stadtarchivars Bernd Kasten zeichnet in dieser Breite erstmals die Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg zwischen 1938 und 1945 nach. Zentrum des Buches sind die 40 Ortskapitel und das Kapitel zum Zuchthaus Bützow–Dreibergen, in denen die Einzelschicksale der rund 150 jüdischen Bürger in Mecklenburg benannt werden, von denen nur sechs bei Kriegsende noch am Leben waren.
Bernd Kasten: Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938–1945. Hier geht’s zur Bestellung
Über die Geschichte der Shanghaier Juden wurde schon viel geforscht und publiziert. Umso erstaunlicher ist es, dass immer noch viele Aspekte dieser Geschichte im Dunklen liegen. Dazu zählt die Geschichte derjenigen, die aus Mecklenburg und Pommern nach Schanghai kamen. Falk Bersch will diese Lücke schließen und in dieser Broschüre gibt er einen ersten Einblick in seine Arbeit.
Falk Bersch: Keine Angst! Sie sind in China! Konrad-Adenauer-Stiftung. Hier geht’s zur Bestellung
Egon Krüger hat Lebensgeschichten von Juden, die ehemals in Pasewalk lebten, aufgezeichnet und in Familien-Stammbäumen zusammengeführt. Zahlreiche Fragmente ergänzen diese Zusammenstellung.
Egon Krüger: Stammbäume jüdischer Familien in Pasewalk. Schibri-Verlag. Hier geht’s zur Bestellung
Der LpB-Shop
Zum Nachlesen
Schikanen gegen Willi Davidsohn
Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Stavenhagen 1750-1942. In ihrem Buch erinnert Dorothee Freudenberg an Familienschicksale insbesondere im Nationalsozialismus. Hier das Kapitel: Die Schikanen gegen den Kaufmann Willi Davidsohn. Das Schicksal der Davidsohns
Das Schicksal der Kychenthals
In der Reichspogromnacht sind 1200 Synagogen niedergebrannt und mindestens 8000 jüdische Geschäfte von Nazis verwüstet worden. Auch in Schwerin. Am Kaufhaus von Louis Kychenthal prangte bald danach eine Aufschrift: „Dieses Geschäft ist in arische Hände übergegangen.“ Das Schicksal der Kychenthals
„Wir sind am Leben geblieben”
Die Holocaust-Überlebenden Batsheva Dagan und Natan Grossmann waren in den vergangenen Jahren im Landtag zu Gast und haben über ihr Schicksal und ihre Erinnerungen berichtet. Genau wie Jens-Jürgen Ventzki, der herausfand, wer sein Vater wirklich war – ein Täter. „Wir sind am Leben geblieben”
Israel-Serie
Der Nahostkonflikt – kurz und knapp erklärt
Jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern
Für Ihren Hintergrund: Tipps aus dem LpB-Shop
Deutsch-Israelische Beziehungen
Hier kann ich mich aktuell informieren
Der tägliche Blick auf Nahost
Der Nahostkonflikt für Kinder erklärt