Der Angriff auf Israel, der Krieg im Nahen Osten. In unserer neuen Serie blicken wir zurück auf die Ursprünge des Konflikts, geben Tipps, wo man sich verlässlich informieren kann, schauen auf die deutsch-israelischen Beziehungen und auf jüdisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern.
Wir beginnen mit einem kurzen Überblick von Gerd Schneider und Christiane Toyka-Seid / Bundeszentrale für politische Bildung
Ein Gebiet mit besonderer Bedeutung
Das Gebiet, das im Nahostkonflikt im Mittelpunkt steht, hat für Juden und Muslime, aber auch für Christen eine besondere geschichtliche und religiöse Bedeutung. Mehr als 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung siedelten Juden in dem Gebiet. Hier entwickelte sich die jüdische Religion. In Jerusalem stand der Tempel, der im Jahr 70 unserer Zeitrechnung von den Römern zerstört wurde. Die Juden wurden in viele Teile der Welt zerstreut (Diaspora). Das „gelobte Land“, wie die Region von vielen Juden bezeichnet wird, war im Judentum immer gegenwärtig als Teil der religiösen Traditionen.
Jüdische Einwanderer
Seit dem 16. Jahrhunderte gab es immer wieder Gruppen von jüdischen Einwanderern, die sich in Palästina, wie es damals hieß, niederließen. Am Ende des 19. Jahrhunderts entstand bei einigen Juden der Wunsch, in dem Gebiet einen eigenen Staat zu errichten. Dort lebten jedoch inzwischen viele nicht-jüdische Bewohnerinnen und Bewohner, vor allem Muslime, aber auch Christen. Viele von ihnen sprachen Arabisch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen wegen verstärkter Ausgrenzung in anderen Ländern vermehrt jüdische Einwanderer in die Region. Die Spannungen zwischen der jüdischen und der arabischen Bevölkerung wuchsen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg vom damaligen Völkerbund das Mandat, also den Auftrag erhalten, Palästina zu verwalten. Es genehmigte eine begrenzte Einwanderung. Wegen Vertreibungen in den 1930er Jahren und insbesondere wegen des Holocaust versuchten viele Juden nach Palästina zu fliehen.
Gründung des Staates Israel 1948
1947 beschlossen die Vereinten Nationen, das Gebiet zu teilen und jeweils einen Staat für die Juden und für die arabische Bevölkerung zu errichten. Die Juden riefen daraufhin 1948 ihren Staat Israel aus. Aber die arabische Bevölkerung und die arabischen Nachbarstaaten lehnten den Beschluss der Vereinten Nationen ab.
Der Konflikt seit 1948
1948 kam es zum ersten von mehreren israelisch-arabischen Kriegen. Über die Jahre entwickelte sich der Nahe Osten zu einem internationalen Krisenherd. Die Auseinandersetzungen zwischen den arabischen Staaten und Israel sind ein Teil dieses Nahostkonfliktes. Unter den großen Spannungen leiden die Menschen der Region.
So flohen beispielsweise viele arabische Anwohner während des Krieges von 1948 aus ihren Dörfern in die Nachbarstaaten, wo sie oftmals bis heute in Flüchtlingslagern leben. Viele Juden, die bis zur Gründung Israels in arabischen Ländern gelebt hatten, wurden von dort vertrieben und flohen nach Israel. 1964 wurde die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) gegründet. Sie kämpfte seitdem für die Errichtung eines eigenen Staates für die Palästinenser.
Ist eine Lösung des Konfliktes möglich?
Immer wieder gab es Versuche, die Spannungen im Nahen Osten zu mindern. Verhandlungen wurden geführt, Verträge und Abkommen wurden geschlossen, aber bis heute konnte kein Frieden erzielt werden.
Sowohl in Israel wie in der palästinensischen Bevölkerung gab es gegen solche Vereinbarungen starken Widerstand. Von Palästinensern wurden immer wieder gewaltsame Anschläge verübt, die israelische Armee reagierte mit Militärschlägen. Opfer gab es auf beiden Seiten. Bis heute wird um eine Lösung des Konfliktes gerungen.
Der Kern des Problems
Im Kern geht es um folgendes Problem: Die Palästinenser fordern einen eigenen Staat, der Teile des heutigen Staates Israel umfasst. Die Israelis fordern die Anerkennung des Staates Israel. Gibt es eine Lösung, so dass alle Menschen in dieser Region in Frieden leben können? Und wie könnte diese Lösung aussehen?
Der Nahostkonflikt – kurz und knapp erklärt
Hier kann ich mich aktuell informieren
Juden in Mecklenburg-Vorpommern
Deutsch-Israelische Beziehungen
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Der tägliche Blick auf Nahost
Der Nahostkonflikt für Kinder erklärt