Der Bindestrich im Landesnamen Mecklenburg-Vorpommern steht für eine Grenze, die es gar nicht gibt. Keine Zäune, keine Grenzpfähle, keine Posten markieren sie. Selbst in den Köpfen der Menschen spielt sie kaum eine Rolle. Obwohl diese Grenze das Land teilt und sogar eine Stadt.
Die Grenze trennt Mecklenburg von Vorpommern. Mecklenburg ist der westliche Landesteil, bestehend aus den historischen Gebieten von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Vorpommern bezeichnet den östlichen Landesteil. Seit mehreren hundert Jahren werden die Gebiete des ehemaligen Pommerns, die westlich der Oder liegen, Vorpommern genannt.
Mit der Neugründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde zwar bei der Namensgebung den beiden großen Landesteilen Rechnung getragen, aber die Grenze spielte keine Rolle. Die historische Grenze verläuft ungefähr entlang der heutigen westlichen Grenzen der Landkreise Vorpommern-Rügenund Vorpommern-Greifswald.
Sie beginnt an der Grenze zum Land Brandenburg südlich von Rothemühl, schlängelt sich entlang des Weißen Grabens, des Großen und Kleinen Landgrabens, vorbei an der Friedländer Großen Wiese. Sie folgt der Ostpeene bis zum Kummerower See, quert ihn und folgt weiter der Peene bis westlich von Demmin. Weiter gehts entlang von Trebel und Recknitz zum Saaler Bodden. Die Grenze teilt das mecklenburgische Ribnitz vom vorpommerschen Damgarten und schließlich bei Ahrenshoop das Fischland vom Darß.
Nein, teilen ist nicht das richtige Wort. Die unsichtbare Grenze verbindet Mecklenburg und Vorpommern, wie der Strich im Landesnamen.
Unsere Serie zur Landeskunde
Teil 1: Ein Bundesland, zwei Geschichten
Teil 2: Wir Wappentiere!
Teil 3: Auf gute Nachbarschaft
Teil 4: Ämter und Gemeinden
Teil 5: MV – ein Puzzle aus acht Teilen
Teil 6: Dat Land und sin Verfatung
Teil 7: … der Gewinner ist: Schwerin!
Teil 8: Das Land im Bund
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