Wenn man sich Deutschland wie ein Hochhaus vorstellt, dann wohnt Mecklenburg-Vorpommern ganz oben rechts im zehnten Stock, umgeben von drei direkten Nachbarn.
Der linke hat auch einen Doppelnamen und heißt Schleswig-Holstein. Direkt unter Mecklenburg-Vorpommern wohnt Brandenburg, schräg drunter Niedersachsen. Bezogen auf die Größe hat Mecklenburg-Vorpommern die zweitkleinste Wohnung der vier Länder. Die 1,6 Millionen Menschen darin haben auf den 23.000 Quadratkilometern aber ziemlich viel Platz. Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein wohnen 2,8 Millionen Menschen auf 16.000 Quadratkilometern.
Mit Brandenburg hat sich Mecklenburg-Vorpommern immer gut verstanden. Zu Schleswig-Holstein und Niedersachsen hatte es dagegen viele Jahre keinen Kontakt. Eine dicke Mauer teilte das Hochhaus in zwei Hälften und trennte so die Nachbarn. Schleswig-Holstein und Niedersachsen wohnten 40 Jahre in der Haushälfte mit dem Namen Bundesrepublik Deutschland (BRD), Mecklenburg-Vorpommern (und auch Brandenburg) in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Erst 1990 wurde die dicke Mauer rausgerissen und aus beiden Haushälften mit allen Mitbewohnern bis ins Erdgeschoss wieder ein Hochhaus.
Die rechte Wohnung im zehnten Stock hat zwei Besonderheiten im ganzen Hochhaus: Hier kommt die meiste Sonne an. Und auf dem Dach erstreckt sich über ganz MV ein riesiger Swimmingpool: die Ostsee.
Neben Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg hat Mecklenburg-Vorpommern noch einen Nachbarn. Der wohnt im rechten Nachbarhaus und heißt Polen. Wer ihm einen „guten Tag“ wünschen will, sagt „dzień dobry!”
Unsere Serie zur Landeskunde
Teil 1: Ein Bundesland, zwei Geschichten
Teil 2: Wir Wappentiere!
Teil 3: Auf gute Nachbarschaft
Teil 4: Ämter und Gemeinden
Teil 5: MV – ein Puzzle aus acht Teilen
Teil 6: Dat Land und sin Verfatung
Teil 7: … der Gewinner ist: Schwerin!
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