Tag der Begegnung – Bildergalerie aus Rostock

Vom / Landeskunde

Pinnwand mit Wünschen in der Rostocker Stadthalle. Fotos: Wiebke Marcinkowski

Lichtenhagen 1992. 30 Jahre ist der Pogrom, sind die rassistischen Ausschreitungen am Sonnenblumenhaus her. In Rostock ist daran erinnert worden – am Donnerstag u.a. mIt einem Tag der Begegnung. Hier unsere Bildergalerie aus der Stadthalle.

Zu sehen: die Bilder des Fotografen Martin Langer (Eine Woche im August 1992)
Im Blick – die Ausstellungen in der Rostocker Stadthalle
Sonnenblumen zum Ausmalen
Sonnenblumen wie am Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen
Hier die Ergebnisse von Schülerinnen der Hundertwasserschule in Rostock
Blick ins Foyer
Fotos von Martin Langer
Gedenken – Aufklären – Gestalten. Hier ein Infostand am Tag der Begegnung.
Infotafeln in der Stadthalle
Die Morde des NSU – ebenfalls Thema einer Ausstellung
Infos auf Tafeln – und Infos via QR-Codes
Wünsche zum Aufschreiben und Aufkleben
Fotos: Wiebke Marcinkowski

Die sieben Ausstellungen

Vietnamesische Rostocker/innen

Die Ausstellung des Vereins „Diên Hông – Gemeinsam unter einem Dach“ zeigt Erinnerungen aus ca. 30 Jahren, illustriert mit Fotografien und anderen Zeitdokumenten.

Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

Die bilderreiche Ausstellung von Birgit Mair setzt sich mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 und deren gesellschaftlicher Aufarbeitung auseinander. Es wird unter anderem auch auf die Biographie des in Rostock ermordeten Mehmet Turgut eingegangen. 

 Von Menschen, Ansichten und Gesetzen. Rostock-Lichtenhagen – Mitten unter uns

Die Ausstellung beleuchtet die rassistische Gewalt in Rostock-Lichtenhagen 1992 aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dabei werden 12 Schautafeln durch weiteres Quellenmaterial ergänzt.

 Rechtsextremismus bekämpfen, Demokratie stärken

Die Friedrich-Ebert-Stiftung MV informiert alltagsnah mit der Ausstellung über die Demokratie und deren Bedrohungen.

Rostock-Lichtenhagen im August 1992 – Fotografien von Martin Langer

Martin Langer fotografierte im Auftrag des SPIEGEL-Magazins drei Tage im August 1992 in Rostock. Die Schwarzweiß-Aufnahmen dokumentieren jenseits der rassistischen Gewalt auch Formen des Protestes und Menschen, die sich gegen Rassismus positionierten.

Brotherland

Martina Zaninelli und Thomas Jacobs haben ehemalige Vertragsarbeiter/innen aus Angola, Mosambik und Vietnam in verschiedenen Bundesländern interviewt und porträtiert – als auch Deutsche getroffen, die in den in den 1990er-Jahren in Hoyerswerda, Eberswalde und Rostock gelebt haben.

Grenzerfahrungen – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet

Pro Asyl, die katholische Friedensbewegung pax christi und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Kriegsdienstverweigerung und Frieden beleuchten mit der Ausstellung das Zusammenspiel und die Funktionsweise der aktuellen Politik der Abschottung und Aufrüstung an den EU-Außengrenzen.

Extra

Bundespräsident in Lichtenhagen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 als eine Schande für Deutschland bezeichnet. Vor 30 Jahren sei das Sonnenblumenhaus ein Ort schlimmster ausländerfeindlicher Übergriffe geworden, sagte er am Donnerstag bei einem Besuch vor dem Hochhaus. „Es ist ein Mahnmal, und es erinnert uns an Tage der Schande in unserem Land.“

Schändlich seien aber nicht nur die Angreifer gewesen, die mit Molotowcocktails und Brechstangen gegen die in dem Haus lebenden Menschen vorgegangen seien. „Schändlich auch, dass viele diesem Tun nicht nur zugeschaut haben, sondern applaudiert und ermutigt haben.“

Teile des Sonnenblumenhauses wurden am Donnerstag unter Denkmalschutz gestellt, darunter auch das große Mosaik, das dem Gebäude seinen Namen gab.

Hintergründe

Die Chronologie

Quelle: Ostsee-Zeitung, Ausgabe Rostock, 24. August 1992, Archiv Landesbibliothek

Rostock-Lichtenhagen, August 1992. Es brodelt im Stadtteil. Ankündigungen von Gewalt gegen die Asylbewerber in der Zentralen Aufnahmestelle machen die Runde. Ab dem 22. August werden aus Worten Taten. Tagelang. Steine und Brandsätze fliegen. Schaulustige johlen. In der dritten Nacht brennt der Plattenbau. Diejenigen, gegen die sich die Gewalt richtet, haben Todesangst. Weiterlesen

Rechte Gewalt vor Lichtenhagen

Die Anschläge in Rostock-Lichtenhagen 1992 stehen auch 30 Jahre später bundesweit für einen Höhepunkt an rassistischer Gewalt. Doch es gibt eine Vorgeschichte, die bis heute kaum zur Kenntnis genommen worden ist. Angriffe auf Migranten und Unterkünfte für Geflüchtete gab es schon zuvor, und zwar flächendeckend. Unser TV-Tipp: „Verharmlost und vergessen – Rechte Gewalt vor Rostock-Lichtenhagen.“ Weiterlesen

„Brutale Gewalttaten gibt es leider immer noch“

Beispiele: NSU, München, Halle, Hanau. Es gibt eine Kontinuität von rechter Gewalt, sagt Prof. Dr. Oliver Plessow. Nach Lichtenhagen, aber auch lange davor. Unser Interview mit dem Historiker der Universität Rostock zum 30. Jahrestag der Pogrome in Rostock. Weiterlesen

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