Gesänge aus der Gefangenschaft

Vom / Landeskunde, LpB

Foto: Jörn Lehmann

„Gesänge aus der Gefangenschaft.“ Das Theaterprojekt feiert am kommenden Freitag Premiere – und das an einem besonderen Ort: der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock. Aufgeführt werden Lieder und Texte, die innere und äußere Isolation, Verzweiflung und Hoffnung thematisieren.

Die Arbeit an dem Theaterstück zum Gedenken an die Ereignisse in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt hat zwei Jahre gedauert. Das entstandene Stück ist das Ergebnis intensiver Vor-Ort-Recherchen und von Gesprächen mit ehemaligen Inhaftierten. Das Projekt vereint Schauspiel, Tanz und Musik.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben die Aufführung bei einem Rundgang in kleinen Gruppen. Die Spielorte befinden sich im ehemaligen Gefängnisbereich. Diese werden dadurch auf eine völlig neue Art und Weise als Erinnerungsorte erfahrbar.

„Gesänge aus der Gefangenschaft. Eine theatrale Erkundung in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit“ ist ein gemeinsames Vorhaben der DuG Rostock und des Volkstheaters Rostock. Das Stück feiert am 17. März Premiere. Weitere Spieltermine sind am 19., 24. und 26. März.

Kulturstaatssekretärin Susanne Bowen hat das Theaterprojekt gemeinsam mit der Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Dr. Steffi Brüning, dem Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Jochen Schmidt, dem Intendanten des Volkstheaters Rostock Ralph Reichel, dem Regisseur des Theaterstückes Rainer Holzapfel sowie dem Leiter des Motettenchores Prof. Markus J. Langer am Freitag vorgestellt.

Die Pressekonferenz am Freitag. Foto: Elisabeth Rosendahl

„Zwei engagierte Partner haben sich zusammengefunden, um Geschichte neu zu vermitteln und Theater an einem historischen Ort zu inszenieren. Ein so eindringlicher Erinnerungsort wie die Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Hier waren Menschen inhaftiert, wurden misshandelt, die tatsächlich nicht frei sprechen durften und staatlich verfolgt wurden“, so Staatssekretärin Susanne Bowen.

„Erinnerungsorte machen Geschichte erfahrbar, sie sind Orte der Bildung und Aufklärung. Damit Geschichte lebendig und generationenübergreifend interessant bleibt, ist Offenheit für neue Wege der Wissensvermittlung unerlässlich. Mit dem Projekt ‚Gesänge aus der Gefangenschaft‘ ist das beeindruckend gelungen“, sagte Bowen.

Foto: Elisabeth Rosendahl

Spielplan und Karten – hier

Hintergründe

Das Fenster der Wachloge

Foto: Jörn Lehmann

Die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock. Nach der Sanierung ist vieles wieder zu erkennen, ist die Geschichte des Gebäudes noch sichtbarer geworden – von den Erstaufnahmezellen bis zum Fenster der Wachloge. Hier unsere Bilder

Die Dokumentations- und Gedenkstätte

Foto: LpB MV

Die sanierte Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt in Rostock ist im Sommer 2021 wiedereröffnet worden. Rund 4900 Frauen und Männer waren hier zwischen 1960 und 1989 inhaftiert. Weiterlesen

Service

Die Gedenkstätte ist von Montag bis Freitag nach Anmeldung geöffnet. Außerdem starten im Juli die öffentlichen Führungen am Donnerstag um 15 Uhr – die erste Führung findet am 7.7. statt. Kontakt – hier

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