
Mit Stier und Greif durch MV. Das ist die neue Serie auf politik-mv.de. In Teil 2 reisen die beiden Wappentiere zu Gedenkstätten und Erinnerungsorten – und blicken zurück auf eine Zeit von Diktaturen, Mut und Widerstand.
Im Herbst 1989 fanden die Menschen in der DDR den Mut, sich offen für Freiheit und Demokratie einzusetzen. In Waren an der Müritz gab es die erste Montagsdemonstration auf dem Gebiet des heutigen Landes Mecklenburg-Vorpommern. In Waren steht deshalb auch das zentrale Erinnerungszeichen des Landes an die Friedliche Revolution.
Das Erinnerungszeichen „Perspektiven zur Freiheit“ gehört zu den mehr als 40 Gedenkstätten, Lehrpfaden, Mahnmalen, Archiven, Tafeln, Erinnerungsorten in MV. Viele davon erinnern an Gewaltherrschaft und Verfolgung durch den Staat im 20. Jahrhundert, an die Opfer und an den Widerstand.
Zum Beispiel das Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland. Früher war das Dokzentrum in Schwerin ein Gefängnis. Dort wurden Menschen aus politischen Gründen eingesperrt – und zwar in der Zeit des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzung und der SED-Diktatur.
Trägerin des Dokzentrums ist die LpB, die Landeszentrale für politische Bildung. Zu ihr gehört auch die Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock, die ehemalige Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit. Bis 1989 waren hier rund 4.900 Frauen und Männer aus überwiegend politischen Gründen in der DDR inhaftiert.

Gedenkstätten und Erinnerungsorte gibt es überall in Mecklenburg-Vorpommern. Wie das ehemalige Wehrmachtsgefängnis Anklam, wo von 1940 bis 1945 Todesurteile gegen oft junge Wehrmachtsangehörige ohne angemessene Gerichtsverfahren vollstreckt wurden. Wie die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin, wo im Februar 1945 das letzte Außenlager des KZ Neuengamme eingerichtet wurde. In wenigen Wochen starben fast 1000 Menschen. Oder wie das Grenzhus Schlagsdorf, das die Geschichte der innerdeutschen Grenze zwischen Ostsee und Elbe vermittelt und an die Opfer des DDR-Grenzregimes erinnert.
Alle Gedenkstätten und Erinnerungsorte sind auf www.gedenkstaetten-mv.de zu finden, dem Angebot der LpB und ihrer Partnerinnen und Partner. MV – ein Land erinnert.
Das Heft

Herausgeber der kleinen Landeskunde ist die Landeszentrale für politische Bildung. Die Broschüre kann kostenlos – auch als Klassensatz – bei der LpB bestellt oder als PDF heruntergeladen werden. Alle Infos dazu gibt’s hier…
Die Serie
- Teil 1: Ein Bundesland, zwei Geschichten
- Teil 2: Ein Land erinnert