Medienkompetenz-Preise 2024

Vom / Demokratie, LpB

Die Siegerinnen und Sieger in der Kategorie Freizeit und Teilhabe. Foto: René Dettmann

Zur Eröffnung des Filmfestivals FiSH in Rostock sind am Mittwoch acht Projekte mit dem Medienkompetenz-Preis 2024 ausgezeichnet worden. Preisträger ist u.a. das Dokumentationszentrum in Schwerin mit dem Onlineprojekt „Actionbound Herbst ’89”

Zum ersten Mal gab es 2024 keinen Hauptsieger. Auf diese Weise wolle man alle Finalisten ebenbürtig ehren, so eine Sprecherin. Hier der Überblick.

In der Kategorie „Freizeit und Teilhabe“ wurde das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro (Vergabe: Medienanstalt MV) hälftig geteilt – je 750 Euro gehen an die: 

Stadtbibliothek Rostock 
für das medienübergreifende Projekt „Makerspace Rostock“

Inhalt: Als offener Raum bietet der Makerspace Rostock Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren die Möglichkeit, sich jenseits von institutionalisierten Strukturen wie Schule, Verein usw. auszuprobieren. In den Bereichen MINKT und Medienbildung kann man dort eigene Ideen und Projekte umsetzen. 

sowie an die 

RAAbatz Medienwerkstatt Mecklenburgische Seenplatte des RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Waren (Müritz) und den Friedrichshof 13 e.V. in Kublank für das Videoprojekt „VIDEOBEAT“. 

Inhalt: VIDEOBEAT steht für inklusive Medienbildung und kreativ-künstlerische Prozesse. Im offenen Dialog gestalten Menschen mit Behinderungen die Inszenierung von Musikvideos als selbstbestimmte Filmemachende. Selbstermächtigung, Teilhabe und Förderung von Medienkompetenz stehen im Mittelpunkt.

Auch in der Kategorie „Schule und Bildung“ (Vergabe: Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung MV) wurde ein Preisgeld von 1.500 Euro vergeben. Davon wurde mit 750 Euro Preisgeld ausgezeichnet das:

Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland in Schwerin für das Onlineprojekt „Actionbound Herbst ’89”

Inhalt: Wie fand im Herbst 1989 die Bürgerbewegung zusammen, welche Besonderheiten gab es in Schwerin, wo waren die Orte der Friedlichen Revolution? Antworten gibt es jetzt auf einem digitalen Rundgang. Gestaltet wurde der Actionbound für das Dokumentationszentrum gemeinsam mit der Niels-Stensen-Schule Schwerin. 

Ein Preisgeld in Höhe von ebenfalls 750 Euro ging an die Klasse 9a der Kleeblattschule in Anklam für das Videoprojekt „Kleeblattnews“. 

Inhalt: Die Klasse 9a der Kleeblattschule Anklam setzt sich sehr für den Umweltschutz ein. Ein Thema, das sie auch in einem medienpädagogischen Projekt angeht. Ihre Sendung bringt viele filmische Techniken und unterschiedlichste Themenaspekte ins Fernsehen.

Die Kategorie „Kindheit und Alter“ war ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 1.500 Euro dotiert. Preisstifter sind hier das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung MV sowie das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport MV. Auch dieses Preisgeld wurde in diesem Jahr von der Jury hälftig aufgeteilt – ausgezeichnet mit 750 Euro wurde hier das:

Filmbüro MV in Wismar mit dem „Fotoprojekt Kita Bunte Stifte“. 

Inhalt: In dem einwöchigen Fotoprojekt setzten sich Kinder der Kita Bunte Stifte mit der Welt der Fotografie auseinander. Dabei lernten sie erste Funktionen und weitere Verwendungsmöglichkeiten von Fotos kennen. Als Ergebnis gingen unter anderem eigene angefertigte Lochkameras und ein Projekttagebuch hervor. 

Die zweite Auszeichnung in dieser Kategorie, ebenfalls verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 750 Euro, wurde vergeben an das:

Kooperationsnetzwerk (Förderverein der Stadtkirche zu Gadebusch e.V., der Förderverein Renaissanceschloss und Museum Gadebusch e.V., der Kinder- und Jugendtreff FreiRaum Gadebusch und der Seniorenbeirat Gadebusch) in Gadebusch für das Videoprojekt „Szenen aus der Geschichte der Stadt Gadebusch“. 

Inhalt: Während der Coronazeit saßen die vier Initiatoren zusammen und kamen auf die Idee, Kurzfilme zur Geschichte von Gadebusch zu drehen. Bürger der Stadt wurden gebeten, die Schauspiel-Rollen zu übernehmen oder anderweitig zu unterstützen. Fast alle Angesprochenen sagten sofort zu und brachten ihrerseits oft weitere Mitstreiter und auch Ideen mit. Die Filme zeigen kurze Episoden zu einzelnen historischen Ereignissen der Stadt. Erfahrung mit dem Drehen von Filmen hatte keiner. Als Technik wurden vorhandene, gute Fotokameras zweier Hobbyfotografen genutzt und Mikrofone, Lichtquellen waren Bau-Scheinwerfer. Auch den Schnitt übernahmen die Teilnehmenden eigenständig. Kostüme wurden selbst geschneidert bzw. vom Fundus der Museumsanlage geliehen. Es ist geplant, die Filme im Museum Gadebusch öffentlich zugänglich zu machen.

Die mit 1.500 Euro dotierte Kategorie „Nachgehakt“ (Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern | Landeszentrale für politische Bildung MV) ehrte zwei Projekte, die sich mit dem kritischen Umgang mit medialen Angeboten auseinandersetzten. Das Preisgeld wurde ebenfalls hälftig geteilt – so gingen 750 Euro an den:

Förderverein Denkstätte Teehaus Trebbow e.V. für das Audioprojekt „Tisa von der Schulenburg in Mecklenburg“. 

Inhalt: Im Medienprojekt „Tisa in Mecklenburg“ gestalteten zwölf Jugendliche der „Tisa-von-der-Schulenburg-Schule“ Dorf Mecklenburg anlässlich des 120. Geburtstages Tisa von der Schulenburgs Podcasts über deren Familie, ihre Kunst und ihr soziales Engagement. Unterstützt wurden sie von der „Denkstätte Teehaus Trebbow“. 

Weitere 750 Euro wurden vergeben an das:

SOS-Kinderdorf | Familienzentrum Grimmen für das medienübergreifende Projekt „Sozialraum-Kids“. 

Inhalt: Mit der Autofotografie-Methode bilden Kinder und Jugendliche ihre Sozialräume ab. Wo halten sie sich gern auf und warum? Welche Orte meiden sie und warum? Die Fotos der Orte werden durch Interviews ergänzt und in einer Ausstellung präsentiert. So werden Nutzungskonflikte erfahrbar und veränderbar. 

Hintergrund

Der Medienkompetenz-Preis MV wird seit 2006 von der Medienanstalt MV vergeben und ist herausragenden Projekten gewidmet, die nachhaltige und/oder innovative Medienarbeit mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen durchgeführt haben. Hierbei liegt der Fokus auf dem Prozess der Medienarbeit und weniger auf der Qualität des entstandenen Produktes. Seit 2008 beteiligt sich das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung MV und seit 2020 das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport MV. Seit 2020 gibt es zudem die Kategorie „Nachgehakt“ – einen Sonderpreis für den kritischen Umgang mit Medien. Dieser Sonderpreis wird seit 2023 vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern | Landeszentrale für politische Bildung MV vergeben.

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