
„Du wirst noch an mich denken. Liebeserklärung an eine schwierige Mutter.“ Die Lesung mit Dorothee Röhrig am 26. April in der Alten Synagoge Hagenow. Der Eintritt ist frei.
Dorothee Röhrig stammt aus einer Familie, die eng mit dem Kampf gegen den Nationalsozialismus verbunden ist – die Namen von Dohnanyi und Bonhoeffer zählen zu den prominentesten Stimmen, die sich aktiv am Widerstand gegen das Gewaltregime beteiligten. Die Hinrichtung von vier Familienmitgliedern hinterließ deutliche Spuren bei den Hinterbliebenen. Ihr 2023 veröffentlichtes Buch „Du wirst noch an mich denken“ berichtet eindrücklich davon. Die Idee zu dieser Publikation entstand, als sie in ihrer „Lebenskiste“ Fotos und Briefe aus vielen Jahrzehnten fand.
Als Dorothee Röhrig auf ein altes Foto ihrer Mutter stößt, setzt sich ein Gedankenkarussell in Bewegung. Was weiß sie über diese Frau, die 18 war, als ihr Vater Hans von Dohnanyi hingerichtet wurde? Die nach dem Krieg versuchte, ihre traumatisierte Mutter Christine in das Familienleben einzubetten – so wie die Autorin später selbst für ihre von Verlusten gezeichnete Mutter da war. Mit großer emotionaler Ehrlichkeit erzählt Röhrig vom widersprüchlichen Verhältnis zu ihrer Mutter und der Rolle der Frauen in einer außergewöhnlichen Familie. Ein Nachdenken über die Ambivalenz der Gefühle und darüber, was es heißt, Teil einer Familie zu sein, die jedem Einzelnen viel abverlangt.

#80jahrekriegsendemv
Das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren ist der Anlass für die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin und das Museum Hagenow, die Journalistin und Autorin am Samstag, den 26. April 2025 in die Alte Synagoge Hagenow (Hagenstraße 48) zu einer Lesung einzuladen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr (Einlass 18 Uhr). Der Eintritt ist frei.
Dorothee Röhrig ist Journalistin und Autorin, gehörte zum Gründungsteam der Zeitschrift ›Emotion‹ und war lange Chefredakteurin. Sie lebt in Hamburg.