
„80 Jahre Kriegsende in der Region – Täter und Opfer.“ So heißt der Vortrag des Historikers Christoph Wunnicke am Mittwoch um 19 Uhr in der Dorfkirche in Groß Trebbow. „Eingeladen sind alle, zum Zuhören und gemeinsamen Austausch“, so der Förderverein Dorfkirche Groß Trebbow. Der Eintritt ist frei.
Der Zweite Weltkrieg endete nicht nur mit den siegreichen Rotarmisten auf dem Berliner Reichstag, sondern auch mit amerikanischen und britischen Soldaten im Westen Mecklenburgs. Welch Glück, dass dieser Landstrich vorerst der Gewalt der Roten Armee entging, die den Osten Mecklenburgs und Vorpommern heimsuchte.
Dennoch war auch im Westen Mecklenburgs am Kriegsende kein Tag wie der andere – überwiegend leidvoll und von Ort zu Ort unterschiedlich. Vertriebene warteten auf Einquartierung oder Weiterzug über die Elbe, Soldaten wurden vermisst, Hunger und Krankheiten bestimmten den Alltag. All dessen wird an vielen Orten anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes gedacht.
Doch denken wir auch an die Täter aus unserer Region? So stammte beispielsweise der Verantwortliche für die tödliche Evakuierung des Hamburger KZ Neuengamme, Georg-Henning Graf von Bassewitz Behr, aus Lützow. Das Außenlager Wöbbelin des KZ Neuengamme wurde zuletzt vom Schwiegersohn eines anderen KZ-Kommandanten geleitet, der aus Schwerin stammte. Und kamen aus Trebbow und Umgebung nur Widerständler?
„All dies wollen wir im Gespräch mit dem Historiker Christoph Wunnicke, der mit einem kleinen Vortrag einleitet, und Zeitzeugen gemeinsam mit Ihnen in Erfahrung bringen“, heißt es in der Ankündigung der Veranstalter. „Was haben Sie damals erlebt oder später über die regionalen Verantwortungsträger vor dem Kriegsende erfahren? Diese Geschichte ist nirgends aufgeschrieben, aber sicher noch in vielen Erinnerungen vorhanden. Eingeladen sind alle, zum Zuhören und gemeinsamen Austausch!“

In Kooperation: Veranstaltungsreihe des Kirchenkreises Mecklenburg zum 80. Jahrestag des Kriegsendes im Jahr 2025
www.kirche-mv.de/80-jahre-kriegsende