35 Jahre Friedliche Revolution

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Das Erinnerungszeichen „Perspektiven zur Freiheit“ in Waren/Müritz. Foto: Archiv

Rostock, Schwerin, Waren, Proseken, Schlagsdorf. Überall wird in diesen Wochen an die Friedliche Revolution von 1989 erinnert. Hier die Veranstaltungen im Überblick.


Veranstaltungsreihe „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur“

Anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution findet die Veranstaltungsreihe „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur“ bis 7. November in Rostock statt. Eine Kooperation der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock/LpB MV, des Literaturhauses Rostock und der Heinrich-Böll-Stiftung MV entlang der gleichnamigen Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung an wechselnden Orten in der Innenstadt. Alle Infos – hier


Ausstellung „Gewachsen. Geteilt. Geeint. Grenzgeschichte(n) aus der ehemaligen innerdeutschen Grenzregion“

Die Ausstellung des Projekts Grenzgeschichte(n) findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Schwerin statt und wird durch die Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg durchgeführt. Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 28. September.

Die Ausstellung kann bis 7.10. (10–18 Uhr, am 2. und 4.10. 10–20 Uhr, am 3.10. 12-20 Uhr) kostenfrei besichtigt werden: Demmlersaal des Altstädtischen Rathauses, Am Markt 14, 19055 Schwerin. Ein barrierefreier Zugang ist zu den Öffnungszeiten der benachbarten Tourist-Information möglich (Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa., So. und Feiertag 10–16 Uhr).


Wanderausstellung „Spurensuche. Orte der Friedlichen Revolution in Mecklenburg-Vorpommern“

Der Aufbruch in Freiheit und Demokratie im Jahr 1989 fand an vielen Orten und in ganz unterschiedlicher Form in Mecklenburg-Vorpommern statt. Unsere Wahrnehmung, zumal die der Nachgeborenen, ist geprägt von den Bildern der großen Demonstrationen in den Städten. Die Friedliche Revolution beschränkte sich aber bei Weitem nicht darauf. Protest regte sich auch in privaten Wohnungen, Betrieben, Schulen, Universitäten, Theatern, er entzündete sich vor den Objekten der alten Eliten wie den Gebäuden des Staatssicherheitsdienstes oder den Jagdrevieren der Politbüromitglieder. Ob in Schwerin, Parchim, Rostock, Wismar, Neubrandenburg, Güstrow, Proseken oder Kronskamp: In vielen großen und kleinen Orten in Mecklenburg-Vorpommern legten die Menschen ihre Angst ab, zeigten Courage und Solidarität.

Die Autorin Sandra Pingel-Schliemann und der Fotograf Hendrik Lietmann haben sich monatelang auf eine Spurensuche nach ganz unterschiedlichen Orten der Friedlichen Revolution in Mecklenburg-Vorpommern begeben. Was sie dabei zu Tage gefördert haben, sind zum Teil überraschende und unerwartete Einblicke, die sie unter anderem in der Fotoausstellung „Spurensuche“ dokumentieren.

Vom 29. September bis zum 20. November wird die Fotoausstellung „Spurensuche“, die von der Landeszentrale für politische Bildung in Mecklenburg-Vorpommern gefördert wird, im Schweriner Dom zu sehen sein.


2. Oktober 1989 in Schwerin: Aufbruch im Norden

Am 2. Oktober um 16 Uhr erinnern in der Schweriner Paulskirche (Am Packhof 8, 19053 Schwerin) Jugendliche und Zeitzeugen an die Gründung des Neues Forum vor 35 Jahren am gleichen Ort. Mit dem DDR-weit ersten öffentlichen Treffen der Bürgerbewegung reihten sich auch die oppositionellen Kräfte der drei Nordbezirke in das Netzwerk ein, das mit den Massenprotesten der Friedlichen Revolution die SED-Herrschaft beendete.

Die Initiative 2. Oktober 1989 – 2. Oktober 2024 wurde von Dr. Ulrike Petschulat und weiteren ehemaligen Mitgliedern des Neuen Forums ins Leben gerufen und wird unterstützt von der Friedensgemeinde Schwerin, dem Landesbeauftragten für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Landeszentrale für politische Bildung MV, vom Paulskirchenmusik e.V., von Politische Memoriale e.V., dem Stasi-Unterlagen-Archiv Schwerin und der Stiftung Mecklenburg. Alle Infos – hier


35 Jahre nach der Friedlichen Revolution in Waren (Müritz)

In Waren (Müritz) fand 1989 die erste Montagsdemonstration auf dem Gebiet des heutigen Landes Mecklenburg-Vorpommern statt. Mit einem Gang von der St.-Georgen-Kirche zur St.-Marien-Kirche dokumentierten an diesem Tag rund 400 Menschen mit Kerzen in den Händen ihren Willen zur friedlichen Veränderung. Im Oktober 2020 übergab Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Waren das zentrale Erinnerungszeichen des Landes an die Friedliche Revolution von 1989 „Perspektiven zur Freiheit“ der Öffentlichkeit. Die Installation weckt Neugier, bietet Information und Austausch und lädt im öffentlichen Raum zum Erinnern ein. Zum Gedenken an die friedlichen Demonstrationen im Herbst 1989 laden die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und die Stadt Waren am 16. Oktober 2024 ein.

Programm

18 Uhr Begrüßung und Grußworte am Zentralen Erinnerungszeichen

Musikalische Untermalung

18.30 Uhr Szenische Lesung (Oktoberfrühling) in der St. Georgen Kirche

Musikalische Untermalung

19.30 Uhr Weg der Kerzen von der St. Georgen Kirche zur St. Marienkirche

19.45 Uhr Abschlussworte


35 Jahre Friedliche Revolution

In Erinnerung an die erste Großveranstaltung des Neuen Forums in Proseken und Wismar und Umgebung am 18. Oktober 1989. Die Veranstaltung am 18. Oktober 2024, 17-19 Uhr, Kirche Proseken.

Programm

17 Uhr Orgelmusik mit Tilman Richter

Begrüßung: Manfred Harloff, Pastor i.R.

17.20 Uhr Grußwort Jochen Schmidt, Direktor Landeszentrale für politische Bildung M-V

17.40 Uhr Vortrag Dr. Sandra Pingel-Schliemann, Politikwissenschaftlerin: „Freiheit – Verantwortung – Gemeinsinn“

18 Uhr Aufführung des „Psalmenkonzerts 17. Juni 1953“


Kooperationsveranstaltung „Zeitenwende vor 35 Jahren: Die Friedliche Revolution in der DDR 1989. Was war, was bleibt? mit Änne Lange und Johann Georg Jaeger

Das Stasi-Unterlagen-Archiv Rostock und die DuG Rostock laden ein zum Ge­spräch über die Friedliche Revolution im Herbst 1989 in der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock. 12. November 2024, 18 Uhr, Rostock. Infos – hier


Schülerwettbewerb und Schülerbegegnung Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Unter dem Motto „Demokratiegeschichte für die Gegenwart erzählen“ sind Schülerinnen und Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein aufgerufen, sich am Schülerwettbewerb zu beteiligen. Die frei gestaltbaren Beiträge sollen sich mit folgender Fragestellung beschäftigen: Was bedeutet es, sich für Demokratie einzusetzen – in der Vergangenheit und Gegenwart?

Noch bis zum 7. Oktober 2024 können Beiträge eingereicht werden. Die Preisverleihung und die Schülerbegegnung finden am 8. November 2024 in Schlagsdorf statt. Alle Infos – hier

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