Erstes Erinnerungszeichen in MV

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In Mecklenburg-Vorpommern erinnert ein zentrales Erinnerungszeichen an die friedliche Revolution 1989. In Waren/Müritz ist das Kunstwerk „Perspektiven zur Freiheit“ am Freitag eingeweiht worden.

Das Kunstwerk erinnert an den 16. Oktober 1989, als knapp 400 Bürger unter dem Motto „Eine Hoffnung lernt laufen“ für mehr Demokratie in der DDR demonstrierten. Sie zogen von der St. Georgen-Kirche mit Kerzen in der Hand durch Warens Innenstadt. Diese Demonstration gilt als Beginn der friedlichen Revolution auf dem Gebiet der damaligen drei Nordbezirke Schwerin, Rostock und Neubrandenburg.

Das Kunstwerk besteht besteht aus weißen Stangen, an denen Tafeln mit Losungen der friedlichen Revolution befestigt sind: „Freiheit!“, „Freie Presse für freie Menschen“, „Wahl heißt Auswahl“.

„Den Demonstranten von damals haben wir zu verdanken, dass wir heute in Freiheit und Demokratie leben können“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Freitag bei der Feier in der St. Georgen-Kirche (Veranstalter: Stadt Waren (Müritz), Landeszentrale für politische Bildung, Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur). Das sei damals ein Aufbruch ins Ungewisse für die Menschen gewesen, so Schwesig. Die Demokratie brauche aber auch heute „unseren Einsatz“. Sie wünsche sich, dass viele Menschen, die in Waren hier vorbeigehen, sich Zeit nehmen und in das begehbare Kunstwerk setzen. Über eine App, die auf die Losung gerichtet ist, können Besucher dazu historische Bilder aus jener Zeit und weitere Informationen sehen und herunterladen.

Das Erinnerungszeichen wurde von den Künstlern Dagmar Korintenberg und Wolf Kipper geschaffen und aufgebaut. Ihre Idee hatte sich 2019 bei einem Kunstwettbewerb durchgesetzt. (hier alle Entwürfe aus dem Wettbewerb) Ihre Installation ist begehbar und lädt zum Verweilen ein. Die Texte mit den Losungen sind direkt über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher zu sehen. Als Quelle für die Texte dienen sowohl Fotos von Montagsdemonstrationen als auch Akten aus dem damaligen Ministerium für Staatssicherheit, in dem die Forderungen der Demonstranten aus dem ganzen Land zusammengefasst wurden.

In MV gibt es dezentral schon 16 weitere Erinnerungszeichen, weitere sollen folgen, kündigte Landtagspräsidentin Birgit Hesse am Freitag an. „Wir alle leben und gestalten seit drei Jahrzehnten gemeinsam das Erbe jener Zeit. Das Erinnerungszeichen wird sicherlich seinen Teil dazu beitragen, beim Betrachten die eigenen Perspektiven auf und durch Freiheit zu beleuchten. Das hält nicht nur die Erinnerung an damals wach, sondern auch uns als aktive Bürgerinnen und Bürger heute.“

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