„Im Gedenken Der Kinder. Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit.“ Die Ausstellung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin ist bis 25. August in Alt Rehse zu sehen. Los geht’s am Donnerstag.
Anlässlich der Eröffnung am 6. Juni um 15 Uhr legt Prof. Dr. Thomas Beddies die nationalsozialistische Strategie der Ermordung kranker Kinder im gesamten Deutschen Reich im Rahmen der sogenannten Euthanasie dar.
Am 13. Juli um 15 Uhr wird in einer Vortragsveranstaltung Dr. Kathleen Haack über Kindermorde in Mecklenburg und Pommern berichten. Im Anschluss wird eine Führung durch das Dorf und den Park angeboten.
Eine Voranmeldung zu den Vorträgen ist nicht nötig. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist von Freitag bis Sonntag 11-16 Uhr geöffnet.
Hintergrund
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Tod auf dem Lewenberg
Die Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg-Lewenberg gehört zu den zentralen Orten der nationalsozialistischen Medizinverbrechen auf dem heutigen Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern. Zwischen 1939 und 1945 wurden Patienten nach Schwerin gebracht und ermordet. Mindestens 1.900 Menschen fielen der NS-„Euthanasie“ zum Opfer. Darunter Günter Nevermann, ein Junge aus Wismar. Weiter
Hintergrund
Im Jahr 1935 wurde in Alt Rehse eine „reichsweit“ einmalige Einrichtung für die ideologische Schulung der deutschen Ärzte, Hebammen, Apotheker und auch für die Angehörigen der Verwaltungen, die den Bereich der Gesundheitspolitik tangierten, eröffnet.
Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft Alt Rehse“ wurde von vielen führenden Nationalsozialisten besucht und nahm innerhalb der ärztlichen Fortbildung im „Dritten Reich“ eine zentrale Rolle ein. Hier wurden den Schulungsteilnehmern grundlegende Kenntnisse über die weltanschaulichen und rassenpolitischen Zielsetzungen der NS-Gesundheitspolitik vermittelt. Auf der Grundlage von „Eugenik“ und „Rassenhygiene“ wurde eine Gesundheitspolitik gelehrt, die zu Zwangssterilisationen an „rassisch minderwertigen“ und angeblich „erblich belasteten“ Menschen bis hin zum tausendfachen Mord an Patienten in Heil- und Pflegeanstalten führte.
Kontakt
Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse (EBB Alt Rehse), Am Gutshof 34 – OT Alt Rehse, 17217 Penzlin
Telefon: 03962 221123
E-Mail: info@ebb-alt-rehse.de
Internet: www.ebb-alt-rehse.de
Gedenkstättenführer
Den Gedenkstättenführer MV kann man herunterladen oder kostenlos bestellen: hier geht’s zu den LpB-Publikationen