Das europäische Schwerin

Vom / Europawahl, Landeskunde

Das Schweriner Schloss. Foto: Archiv

Anekdoten, Musikalisches und Erzählungen aus den Beziehungen Schwerins zu fast allen Ländern Europas. Die Veranstaltung: am Donnerstag, 18:30 Uhr in Schwerin. Der Eintritt ist frei.

Mit dem Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes trat Mecklenburg-Vorpommern und so auch Schwerin am 3. Oktober 1990 der Europäischen Union bei. Eine europäische Stadt war Schwerin bereits zuvor, schenkte doch König Ludwig der Heilige von Frankreich dem Schweriner Dom im Jahr 1260 einen „Dorn aus der Dornenkrone Christi“ oder leitete im Jahr 1709 der Franzose Jean Baptiste Anet, der als der „erste Geiger Frankreichs seiner Zeit galt“, die Schweriner Hofkapelle. Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Spültoiletten für das Schweriner Schloss sehr wahrscheinlich aus England importiert, wohin weniger als 100 Jahre später auch Schweriner Juden vor den Nationalsozialisten flohen, nachdem sie mit vom preußischen Landesverband jüdischer Gemeinden ausgerichteten Sprachkursen für Spanisch und Englisch dafür vorbereitet wurden.

Sieben Jahre nach Kriegsende erhielt die von der SED beherrschte Schweriner Gewerkschaftsschule den Namen des 1942 von Nationalsozialisten ermordeten Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Frankreichs „Pierre Semard“.  

Das Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin rückte im Jahr 2000 Frankreich in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit, während nicht erst seitdem verschiedene Schweriner gegen das die ehemalige Sowjetherrschaft über Schwerin verherrlichende Lenin-Denkmal auf dem Großen Dreesch kämpfen.

Diese und andere Geschichten aus den Beziehungen Schwerins zu fast allen Ländern Europas erzählt der Historiker Christoph Wunnicke. Seine Ausführungen werden vom Sänger Kay Pusch umrahmt, der begleitet von Ulf Rust an der Trompete und Christiane Nowotzin-Roloffs am Klavier die schönsten Lieder und Melodien aus europäischen Ländern zu Gehör bringt.

Aus dem Flyer zur Veranstaltung

Donnerstag, 30. Mai 2024, 18:30 Uhr, Alte Post, Berliner Platz 4, 19063 Schwerin (Straßenbahnhaltestelle Berliner Platz)

Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Stadtteilarbeit wird gebeten.

Facebook