In guter Verfassung? Eine Bestandsaufnahme zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes. Jakob Rösel und Pierre Gottschlich ziehen Bilanz. Am Donnerstag um 18 Uhr bei Lohse & Zincke in Meiersberg. Der Eintritt ist frei.
Vor genau einem Dreivierteljahrhundert wurde das Grundgesetz unterzeichnet und verkündet. Der Präsident des Parlamentarischen Rates und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer leitete die Zeremonie mit den Worten ein, dass nun „ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Volkes“ beginne.
Und tatsächlich wurde das Grundgesetz eine Erfolgsgeschichte. Es hat in der Bundesrepublik für Wirtschaftswunder und Wohlstand gesorgt, eine liberale Gesellschaft ermöglicht und war 1989/90 der juristische Schlüssel zur deutschen Einheit.
Seither haben sich aber jenseits der großen Erfolge auch einige Mängel und Fehlentwicklungen unserer Verfassung gezeigt. Zudem stellen die Veränderungen des 21. Jahrhunderts das Grundgesetz vor neue Herausforderungen, auf die Antworten gefunden werden müssen: Gelten Grundrechte auch im digitalen Raum? Wie können Föderalismusblockaden und Repräsentationsdefizite im politischen System verringert werden? Und muss das Grundgesetz sich besser vor Krisen und populistischen Übergriffen schützen?
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums wird am 23. Mai auf die Entstehung des Grundgesetzes zurückgeblickt, eine Zwischenbilanz gezogen und ein Ausblick gewagt. Es diskutieren die Politikwissenschaftler Prof. em. Dr. Jakob Rösel und Dr. Pierre Gottschlich (Uni Rostock).