Die Geschichte der innerdeutschen Teilung und der Transformation nach 1990. Darum geht es vom 3. bis 7. Juli auf der Grenzradtour zwischen Herrnburg und Büchen. Auch 18 Schülerinnen und Schüler nehmen teil.
150 Kilometer entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: Während der Tour kommen die Schülerinnen und Schüler fünf Tage lang an historischen Orten, in Museen, Gedenkstätten und an Erinnerungszeichen mit Experten und Zeitzeugen zu Ursachen, Folgen und Prozessen der Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas ins Gespräch. Insgesamt sind 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei. Die Tour ist bereits ausgebucht.
Die Veranstalter, die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Landeszentrale für politische Bildung MV und der Verein Politische Memoriale, thematisieren im Tourprogramm die Entwicklung des DDR-Grenzregimes im historischen Kontext. Sowohl im Grenzhus Schlagsdorf als auch an vielen Orten auf der Strecke werden Grenzsicherungsanlagen und -maßnahmen erläutert, wird vom Leben an der Grenze, von Schicksalen im Zusammenhang mit Fluchten, Zwangsaussiedlungen und geschleiften Dörfern berichtet. Im Pahlhuus Zarrentin wird die Entwicklung des Naturschutzes nach der Grenzöffnung vermittelt. Am Beispiel der Elbewerft erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Entwicklung der Stadt Boizenburg nach 1990. Mit eigenen Beiträgen erinnern die Jugendlichen an Michael Gartenschläger – an dem Ort an der ehemaligen DDR-Staatsgrenze, an dem er 1976 von einem Stasi-Spezialkommando erschossen wurde.
In der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Nostorf wird die Verbindung zur aktuellen Situation von Flucht und Migration hergestellt. Die Probleme von Transformation und Migration für die Partnerstädte Lauenburg und Boizenburg können in Schülerbeiträgen und im Gespräch vertieft werden. Mit Führungen im Elbschifffahrtsmuseum Lauenburg zum Binnenschiffsverkehr unter den Bedingungen der innerdeutschen Grenze endet das Programm.
Die Tour wird durch das Team des Projekts „Demokratie auf Achse“ der Landeszentrale für politische Bildung und der Landesbeauftragten begleitet. Die fachliche Betreuung und die Tourleitung übernehmen Dr. Andreas Wagner vom Verein Politische Memoriale und der stellvertretende Landesbeauftragte Burkhard Bley. Die Programmplanung und Organisation der mittlerweile neunten Auflage der Radtour koordiniert in bewährter Weise der Pädagogische Leiter des Vereins Politische Memoriale, Martin Klähn.