Eine musikalische Geschichte der Aufstände von 1848 und 1953 in der Region Anklam. Am Freitag, 30. Juni, 18 Uhr in der Gedenkstätte ehemaliges Wehrmachtgefängnis Anklam. Der Eintritt ist frei.
Der DemokratieLaden Anklam und die Hansestadt Anklam laden alle Interessierten herzlich ein zu einem musikalisch-historischen Abend zur Geschichte (gescheiterter) Revolutionen in Anklam. Der Vortrag des Historikers Christoph Wunnicke wird begleitet von live gespielten Revolutionsliedern.
Wann? Freitag, 30. Juni, 18 Uhr
Wo? Gedenkstätte ehem. Wehrmachtgefängnis Anklam, Adolf-Damaschke-Straße 5, 17389 Anklam
Hintergrund
1848 war in ganz Deutschland ein bewegtes Jahr. In vielen Staaten des Deutschen Bundes kam es zu Aufständen, die Anhänger demokratischer Ideen verlangten die Gründung eines deutschen Nationalstaates auf Basis einer Verfassung. In Anklam gründete sich der liberale „Constitutionelle Club“ und der Wahlkreis Anklam entsandte einen Abgeordneten zur Frankfurter Nationalversammlung. Auch die Arbeiterbewegung nahm hier Fahrt auf und das, was wir heute Kommunale Selbstverwaltung nennen, hatte seine Wurzeln u. a. im Pommerschen Städtetag, der, beginnend in Anklam, ab 1848 tagte.
Zu Beginn der 1950er Jahre geriet die noch junge DDR in erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten. Weite Teile der Bevölkerung führten dies auf die kommunistische Führung zurück. Am 17. Juni 1953 wurde, wie in vielen Industriebetrieben der DDR, auch in Anklamer Fabriken gestreikt. Bauern aus der Region Ducherow und Stolpe solidarisierten sich mit ihnen in der Auseinandersetzung mit „Agitatoren“ der SED-Parteiorganisation des Volkspolizeikreisamts Anklam.
Diese und weitere regionale Geschichten der beiden nicht gänzlich gescheiterten Revolutionen und Aufstände erzählt der Historiker Christoph Wunnicke, während zwischen den einzelnen Kapiteln von Melanie Ring (Gesang), Marcus Rust (Klavier) und Ulf Rust (Trompete) intonierte Revolutions- und Freiheitslieder aus aller Welt, wie bspw. „bella ciao“ oder „Get Up, Stand Up“ erklingen.