Politische Themen? Na klar!

Vom / Demokratie, LpB, Publikationen

Aus dem Titel der Studie

Das Interesse an politischen Themen in Mecklenburg-Vorpommern ist hoch. Am häufigsten informieren sich die Menschen in den klassischen Medien: Radio, TV, Zeitung (und deren Online-Angebote). Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Leibniz-Instituts für Medienforschung/Hans-Bredow-Instituts, die am Dienstag in Schwerin vorgestellt wurde.

Thema: Mediennutzung und politische Kultur in Mecklenburg-Vorpommern. Aus der Studie geht hervor: Klassische Medien und das persönliche Gespräch sind Hauptquellen für politische Informationen in MV. Die sozialen Medien spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Menschen in MV interessiert, was in ihrem Bundesland und auch in Deutschland und der Welt passiert.
  • Über das aktuelle Geschehen in MV wird sich am ehesten über Fernsehen und Radio informiert.
  • Ausschließlich im Internet oder in sozialen Medien informiert sich kaum jemand.
  • Die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die der regionalen Presse gelten als am glaubwürdigsten.
  • Ein Großteil hält die Demokratie für das am besten geeignete System in Deutschland, aber nur wenige sind damit zufrieden, wie sie in Mecklenburg-Vorpommern funktioniert.
  • Am ehesten sind diejenigen zufrieden, die den Eindruck haben, sie könnten politisch mitgestalten.

Die Studie

Die repräsentative Studie liefert einen Überblick über die informationsorientierte Mediennutzung und politische Kultur in Mecklenburg-Vorpommern. Telefonisch befragt wurden im März 2023 insgesamt 1050 Menschen im Alter ab 16 Jahren. Die Studie stellt dar, wie sich Menschen in MV über Politik informieren. Sie stellt dar, wo sich Menschen in MV über Politik informieren und wie die Menschen Informationsquellen in Sachen Vertrauenswürdigkeit bewerten. Hinzu kommen Ergebnisse, wem die Menschen im politischen Handeln vertrauen.

Zehn Grafiken – der Überblick

Alle Grafiken: Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut

Die Reaktionen

Dr. Sascha Hölig, Autor der Studie: „Die Studie hat aussagekräftige Ergebnisse zur Mediennutzung und politischen Kultur auf Landesebene in Mecklenburg-Vorpommern erbracht. Das ermöglicht eine differenziertere Betrachtung als Ableitungen aus bundesweiten und zumeist online durchgeführten Befragungen. Deutlich wird insbesondere, dass sich Menschen nach wie vor in etablierten Nachrichtenangeboten über das regionale Geschehen informieren, hauptsächlich im Fernsehen und im Radio, aber insbesondere die Jüngeren auch über deren Onlineauftritte. Soziale Medien werden in der Regel höchstens als ergänzende Quelle für regionale Informationen genutzt, aber kaum jemand verlässt sich allein auf sie.“

Kulturministerin Bettina Martin: „Die Studie macht klar, dass die Menschen im Land großes Interesse am aktuellen politischen Geschehen haben und für die Mehrheit von ihnen die Demokratie das System ist, das am besten zu unserer Gesellschaft passt. Wir brauchen Menschen, die mitmachen und sich in der und für die Demokratie engagieren. Es ist wichtig, dass möglichst viele politisch mitwirken. Hierfür Menschen zu gewinnen, bleibt eine Aufgabe für uns alle. Eine wichtige Botschaft für mich ist, dass wir auch die Unzufriedenen über die bestehende Medienlandschaft für demokratische Politik erreichen können und sie sich nicht ausschließlich in den viel beschworenen ‚Filterblasen‘ oder ‚Echokammern‘ der Sozialen Medien aufhalten. Das ist insbesondere mit Blick auf das Mediennutzungsverhalten und die politische Kultur der Jugendlichen ab 16 Jahren wichtig. Diese haben 2024 erstmals die Möglichkeit, an den Wahlen zum Europaparlament teilzunehmen. Die Studie macht deutlich, dass es einen engen Zusammenhang zwischen den Mitwirkungsmöglichkeiten und der Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie gibt.“

Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung: „Die Ergebnisse der Studie sind differenziert zu betrachten. Wichtig für uns ist: Die Menschen sind nach wie vor politikinteressiert und auf unterschiedlichen Kanälen auch für Themen der politischen Bildung erreichbar. Wissensvermittlung und Partizipation sind Schlüsselbegriffe für die politische Bildung. Die Studie zeigt deutlich, dass die Wertschätzung für die Demokratie steigt, wenn es praktische Erfahrungen des Mitmachens gibt und das Wissen vorhanden ist, wie Politik funktioniert.“

Bert Lingnau, Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern: „Die Studie zeigt uns, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Rundfunkangebote – also Fernsehen und Radio – in allen Altersgruppen weiterhin von großer Bedeutung für die politische Information sind. Entgegen der immer wieder kolportierten Auffassung sind Soziale Medien hierzulande weniger entscheidend in der informationsorientierten Mediennutzung. Zudem bilden diejenigen, die in Sozialen Medien aktiv Inhalte verbreiten, teilen oder kommentieren, nur einen sehr kleinen Teil aller Online-Nutzenden.“

Hintergrund

Mediennutzung und politische Kultur in Mecklenburg-Vorpommern. Die Studie – finanziert von der Landeszentrale für politische Bildung MV und der Medienanstalt MV – kann man hier herunterladen.

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