Der Fachtag zur Erinnerungskultur

Vom / Demokratie, Landeskunde

Foto: Hendrik Lietmann, LpB MV

Demokratische Erinnerungskultur an Schulen stärken. So heißt das Thema am 21. Juni in Rostock. Beim Fachtag des Instituts für Qualitätsentwicklung geht es um Impulse, Herausforderungen und Rahmenbedingungen. Hier der Hintergrund und das Programm.

Hintergrund

Ohne Geschichte ist keine Orientierung in der Gegenwart denkbar. Nur wer gesellschaftliche Fragen und Probleme im historischen Kontext versteht, kann wiederum reflektiert urteilen und Maßstäbe für das eigene Handeln entwickeln, aber auch diese Maßstäbe kritisch hinterfragen. Die zunehmende Komplexität und der ständige Wandel in demokratisch-pluralistischen Gesellschaftssystemen machen eine fundierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit relevant für die Entwicklung politischer Mündigkeit. Die Einbindung des Erinnerns und der Erinnerungskultur in den Unterricht soll junge Menschen dazu befähigen, historische Entwicklungen beschreiben, bewerten sowie aktuelle Entwicklungen in einen historischen Kontext einordnen zu können. In diesem Zusammenhang kommt einer engen und regelmäßigen Kooperation mit außerschulischen Partnerinnen und Partnern, u.a. den Gedenkstätten, eine große Bedeutung zu.

Der Fachtag will anhand konkreter schulischer Projekte, die in Kooperation mit außerschulischen Bildungsträgern umgesetzt wurden, Möglichkeiten und notwendige Rahmenbedingungen einer verstärkten historisch-politischen Bildung sowie der demokratischen Erinnerungskultur an Schulen erörtern. Grundlage hierfür ist der vom Landtag MV am 27. Januar 2023 beschlossene Antrag „Demokratische Erinnerungskultur an Schulen stärken“ (Drs. 8/1755).

Programm

09:00 – 09:30 Uhr Ankommen

09:30 – 09:40 Uhr                          
Einstieg in den FachtagWie klingt Erinnerung?
„Palestinian Songs for voice and piano“
(Dick Kattenburg, geboren am 11. November 1919 in Amsterdam, ermordet 1944 in Auschwitz)
Interpretinnen: Theresa Zschunke (Sopran) und Hannah Hauser (Klavier), HMT Rostock, Preisträgerinnen des internationalen Wettbewerbs „Verfemte Musik“

09:40 – 10:10 Uhr                          
Begrüßung

  • Dr. Markus Riemer, Schulleiter Innerstädtisches Gymnasium Rostock
  • Dr. Uwe Viole, Abteilungsleiter Lehrkräftebildung und Digitalisierung, Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung M-V

Grußwort
Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung M-V

Einführung in die Tagung

  • Dr. Steffen Schoon, Leiter Stabsstelle Politische Bildung, Institut für Qualitätsentwicklung M-V
  • Nikolaus Voss, Beauftragter für das jüdische Leben und gegen Antisemitismus M-V

10:10 –11:10 Uhr                           
Vortrag mit anschl. Diskussion
Demokratische Erinnerungskultur an Schulen und Gedenkorten: Lernwege, Chancen und Herausforderungen
Prof. Dr. Oliver Plessow, Universität Rostock, Historisches Institut

Pause

11:30 – 11:40 Uhr                          
Gedenkstätten in Mecklenburg-Vorpommern

Vorstellung der neuen Webseite www.gedenkstaetten-mv.de
Landeszentrale für politische Bildung M-V

11:40 – 13:15 Uhr                          
Galerie-Rundgang
Bildungsträger und Schulen aus M-V stellen gemeinsam durchgeführte politisch-historische Projekte vor und zeigen konkrete Gelingensbedingungen und Herausforderungen auf.

  • Dr. Martin Buchsteiner/Prof. Dr. Oliver Plessow: Projekt mit Lehramtsstudent:innen in der 1. Phase der Lehrkräfteausbildung
  • Grenzhus Schlagsdorf  /Schule N.N.
  • Anja Pinau, Gedenkstätte Wöbbelin / Schule: N.N.: Bildung und Erziehung nach dem Holocaust – Gedenken und Erinnern“ Angebote für jüngere Schulklassen (4.-7.) und ihre Verknüpfung mit Demokratiebildung
  • Gerd Vorhauer, Eldenburg Gymnasium Lübz: „Eine jüdische Straße“ (angefragt)
  • Henry Ziese, Europäische Akademie MV, Waren (Müritz) /Schule: N.N.: Gedenkstättenfahrten nach Polen
  • Dr. Steffi Brüning, Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-U-Haft Rostock /Silke Gratopp / Schule: N.N.
  • Volker Ahmels, Leiter des Zentrums „Verfemte Musik“ an der Hochschule für Musik und Theater Rostock /Schule: Friedensschule Schwerin

Mittagspause

14:15 -16:00 Uhr                           
Podiumsdiskussion:
„Was also ist zu tun? Welche Rahmenbedingungen braucht es, um Erinnerungskultur an Schulen zu stärken? –
Bundesweite Erfahrungen mit Blick auf Mecklenburg-Vorpommern

Teilnehmer:innen:

  • Laura Wesseler, Programmleiterin Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, Bereich Geschichte und Politik
  • Judith Märksch, Leiterin des Projektbüros „Jugend erinnert“ der Bundesstiftung Aufarbeitung
  • Veronika Nahm, Direktorin Anne-Frank-Zentrum Berlin
  • Dr. Hannes Burkhardt, Studienrat und Educational Engineer am Seminar für Geschichte und Geschichtsdidaktik der Europa-Universität Flensburg/ Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)
  • Hans-Georg Lambertz, Bundeszentrale für politische Bildung, Leiter des Schülerwettbewerbs zur politischen Bildung


16:00 Uhr                                          
Zusammenfassung – Ausblick – Verabschiedung
Dr. Steffen Schoon        

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