Ostberlin, Januar 1972. Drei junge Männer graben sich unter dem Todesstreifen hindurch Richtung Westen. Mit ihrem Tunnel am Checkpoint Charlie gelingt ihnen eine spektakuläre Flucht – über die Jahrzehnte später ein Buch entstanden ist. Am Donnerstag, 30. März, gibt’s dazu eine Lesung im Grenzhus Schlagsdorf.
Manfred ist 19 und verliebt. Das Problem: Er wohnt in Ostberlin. Seine große Liebe im Westteil der Stadt. Für Manfred ist klar: Er muss zu ihr! Sein älterer Bruder und sein bester Freund helfen ihm. Mit einfachen Werkzeugen graben sie sich rund um den Jahreswechsel 1971/72 einen Weg. Sie beginnen in einem Keller neben dem Grenzübergang Checkpoint Charlie, einem der Brennpunkte des Kalten Krieges. Die Strapazen sind extrem, die Angst groß, der Wille eisern. Am 9. Januar 1972, rund 20 Meter liegen hinter ihnen, durchbrechen sie den Fußweg hinter der Grenzmauer. Einen Tag später entdeckt die Stasi den Tunnel und lässt ihn mit Beton verschließen.
Bodo Müller und Siegrun Schelter haben diese mutmaßlich letzte Tunnelflucht in Berlin recherchiert. Sie haben mit den Beteiligten gesprochen, akribisch in Akten geforscht und die Fluchtgeschichte detailliert rekonstruiert. Entstanden ist ein zeitgeschichtliches Dokument, das die Autoren am Donnerstag, 30. März, 19 Uhr im Grenzhus Schlagsdorf vorstellen werden.
Der Eintritt ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten – unter info@grenzhus.de oder 038875 20326.
Be the first to comment