Erinnern an den 2. Mai 1945

Vom / Landeskunde, Zeitzeugen

Gedenkplatz am ehemaligen Lagergelände des KZ Wöbbelin. Foto: Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin

Am Montag wird bei drei Gedenkveranstaltungen an den 2. Mai 1945 erinnert. An diesem Tag vor 77 Jahren wurden das Konzentrationslager Wöbbelin und das KZ-Außenlager Neustadt-Glewe befreit. An diesem Tag vor 77 Jahren wurde Marianne Grunthal in Schwerin ermordet.

Gedenkfeier in Wöbbelin

Am 2. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Wöbbelin in der Nähe von Ludwigslust von Angehörigen der 82. US-Luftlandedivision und der 8. US-Infanterie-Division befreit. Anlässlich dieses Tages laden der Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim und der Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin zu einem gemeinsamen Gedenken mit Andacht und Kranzniederlegung ein. Am 2. Mai, um 10 Uhr an der Gedenkstätte ehemaliges Lagergelände.

Hintergrund

Baracke im KZ Wöbbelin. Foto: USHMM Washington

Kurz vor Kriegsende finden die Gräueltaten der Nationalsozialisten einen neuen Schauplatz – in Wöbbelin. Unweit des Dorfes, direkt an der Straße zwischen Ludwigslust und Schwerin, entsteht im Februar 1945 eines der letzten Konzentrationslager. Es existiert zehn Wochen. Pfercht 5000 Häftlinge zusammen. Mehr als 1000 sterben. Weiterlesen

Gedenkfeier und Einweihung in Neustadt-Glewe

Am 2. Mai 1945 wurde das Außenlager des KZ Ravensbrück in Neustadt-Glewe durch Einheiten der Roten Armee befreit. Das ehemalige Lagergelände beim Flugplatz wurde in den vergangenen Jahren völlig neu angelegt. Im Rahmen der Gedenkfeier am Montag ab 10 Uhr wird die neu gestaltete Gedenkstätte offiziell eingeweiht.

Gedenken in Schwerin

Am Montag jährt sich der Todestag von Marianne Grunthal zum 77. Mal. Die Landeshauptstadt wird daran mit einem Blumengebinde erinnern, das Oberbürgermeister Rico Badenschier und der stellvertretende Stadtpräsident Daniel Meslien um 12 Uhr am Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude auf dem Gruntalplatz niederlegen werden. 

Am 2. Mai vor 77 Jahren fand die Lehrerin Marianne Grunthal im Alter von 49 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz einen gewaltsamen Tod. Sie wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Pädagogikstudium kehrte sie nach Zehdenick zurück und unterrichtete an der dortigen Robert-Heinrich-Schule.

Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin nach Bombenangriffen auf Berlin einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen. In Zippendorf wurde sie mit den anderen Flüchtlingen von der Nachricht überrascht, Hitler sei tot. „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ – ihre Reaktion auf die Todesnachricht wurde ihr zum Verhängnis.

Marianne Grunthal wurde verhaftet und zusammengeschlagen, von der NS-Kreisleitung verurteilt und auf einem Lastwagen in die Stadt transportiert. SS-Männer wollten sie auf dem Bahnhofsvorplatz an einem Leitungsmast der Straßenbahn mit einem Strick aufhängen. Doch der Strick riss. Erst mit einer Drahtschlinge gelang die grausige Tat.

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