Die Repressionsmethode der Stasi

Vom / Landeskunde, Zeitzeugen

Die Repressionsmethode der Stasi steht am 3. März im Mittelpunkt eines Thementages im Soziokulturellen Zentrum in Greifswald. Nachmittags können sich Betroffene beraten lassen. Am Abend geben ein Vortrag und eine Wanderausstellung Einblicke in die geheimpolizeiliche Methode in der DDR.

Plötzlich geriet das Leben in DDR aus den Fugen: Da tauchten Gerüchte auf, man würde für die Stasi spitzeln. Anonym zugesandte Fotos suggerierten, dass der Ehepartner fremd ginge. Die Kinder verhielten sich abweisend, der Job ging verloren. In der Wohnung waren die Handtücher unerklärlicherweise Tag für Tag anders geordnet. Dass die DDR-Geheimpolizei hinter all dem steckte, blieb den Betroffenen häufig verborgen. Stasi-Akten dokumentieren, dass diese Vorgänge Teil einer Repressionsstrategie waren, die in der geheimpolizeilichen Arbeit „Zersetzung“ genannt wurde.

Politikwissenschaftlerin Dr. Sandra Pingel-Schliemann gibt am Donnerstag, 3. März, Einblicke in diese Methoden. Ihr Vortrag „Zersetzung. Repressionsmethode des Staatssicherheitsdienstes“ begleitet die Eröffnung einer gleichnamigen Wanderausstellung des Fördervereins Denkstätte Teehaus Trebbow e.V.. Diese wird bis zum 31. März im Soziokulturellen Zentrum in Greifswald zu sehen sein und schildert anhand von Beispielen, was sich hinter dieser Methode verbarg, welche Ziele und Folgen sie hatte und wie tief sie in das Privatleben der Betroffenen eindrang. 

Im Vorfeld können sich Betroffene politischer und rechtsstaatswidriger Verfolgung bei einem Informationstag im Soziokulturellen Zentrum beraten lassen. Das gemeinsame Angebot vor Ort organisieren das Stasi-Unterlagen-Archiv Rostock und die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur (LAMV). Mitarbeiter/innen des Rostocker Stasi-Unterlagen-Archivs erläutern die Regelungen zur Einsicht in die Stasi-Akten und helfen bei der Antragstellung. Dafür ist ein gültiges Personaldokument (Personalausweis oder Reisepass) notwendig. 

Beratungsgespräche mit der Mitarbeiterin der LAMV zu Fragen der Rehabilitierung von politischem Unrecht in der DDR sind ebenfalls möglich. Dafür muss vorab aber unter 0385/734006 ein Termin vereinbart werden.

 

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