An zahlreichen Orten in MV finden sich Spuren der Gewaltregime des 20. Jahrhunderts – seien es bauliche Überreste, Erinnerungstafeln, Mahnmale oder Gedenkstätten. In einer Serie stellen wir diese Orte vor. Zum Auftakt: Alt Rehse.
Im Jahr 1935 wurde in Alt Rehse eine „reichsweit“ einmalige Einrichtung für die ideologische Schulung der deutschen Ärzte, Hebammen, Apotheker und auch für die Angehörigen der Verwaltungen, die den Bereich der Gesundheitspolitik tangierten, eröffnet.
Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft Alt Rehse“ wurde von vielen führenden Nationalsozialisten besucht und nahm innerhalb der ärztlichen Fortbildung im „Dritten Reich“ eine zentrale Rolle ein. Hier wurden den Schulungsteilnehmern grundlegende Kenntnisse über die weltanschaulichen und rassenpolitischen Zielsetzungen der NS-Gesundheitspolitik vermittelt. Auf der Grundlage von „Eugenik“ und „Rassenhygiene“ wurde eine Gesundheitspolitik gelehrt, die zu Zwangssterilisationen an „rassisch minderwertigen“ und angeblich „erblich belasteten“ Menschen bis hin zum tausendfachen Mord an Patienten in Heil- und Pflegeanstalten führte.
Thematische Schwerpunkte
Gesundheitswesen im Nationalsozialismus, Ethik in der Medizin, Geschichte Alt Rehses
Die Ausstellung
Der Arzt im Nationalsozialismus. Die „Führerschule“. Rassenhygiene – als pseudowissenschaftliche Basis der nationalsozialistischen Ideologie. NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisationen in M-V.
Kontakt
Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse (EBB Alt Rehse), Am Gutshof 1 – OT Alt Rehse, 17217 Penzlin
Telefon: 03962 221123, Fax: 03962 221123
E-Mail: info@ebb-alt-rehse.de
Internet: www.ebb-alt-rehse.de, www.gutshaus-ar.de
Öffnungszeiten
April bis September: Mittwoch – Sonntag 11.00–17.00 Uhr
Oktober bis März: Mittwoch – Sonntag 11.00–16.00 Uhr
Hintergrund
Den Gedenkstättenführer MV kann man herunterladen oder kostenlos bestellen: hier geht’s zu den LpB-Publikationen