
„Von Prora hinter die Fronten – Vergessene Opfer deutscher Polizeibataillone.“ Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr im Dokumentationszentrum Prora zu sehen.
Thema der Ausstellung sind Polizeibataillone, die 1940 bis 1942 in Prora ausgebildet wurden und später in verschiedenen besetzten Ländern Europas eingesetzt waren. Die meisten Polizeieinheiten gingen von Prora über den Hafen Sassnitz zunächst nach Norwegen, später in die Sowjetunion, Polen, die Niederlande und Griechenland. Die Polizisten deportierten Juden, bekämpften tatsächliche oder angebliche Partisanen, sie nahmen sowjetische Soldaten gefangen und brachten sie in Gefangenenlager. Die sowjetischen Kriegsgefangenen waren nach den Juden, von denen rund sechs Millionen ermordet wurden, die zweitgrößte Opfergruppe nationalsozialistischer Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Rund 3,3 Millionen von ihnen starben in deutscher Gefangenschaft.
Die Ausstellung, kuratiert von Marco Esseling, dokumentiert die Ausbildung der Polizisten und ihre Einsätze auf 16 Tafeln mit zahlreichen Fotos. Ergänzt wird sie durch Fotoalben von Polizisten, z.T. erstmals gezeigte Filmdokumente und Erinnerungen von Opfern.
Dokumentationszentrum Prora
Dritte Straße 4
Block III
18609 Prora
Öffnungszeiten
März bis Oktober täglich 10 bis 18 Uhr
Januar, November 10 bis 16 Uhr
Februar 10 bis 17 Uhr