Das Barber-Ljaschtschenko-Abkommen

Aus dem Flyer zur Ausstellung im Grenzhus Schlagsdorf

„Das Barber-Ljaschtschenko-Abkommen 1945 und seine Folgen“: Die Sonderausstellung ist noch bis 29. Juni im Grenzhus Schlagsdorf zu sehen.


Hintergrund

Der Gebietstausch 1945: Ziel ist eine übersichtlichere Demarkationslinie. Keine der Besatzungsmächte denkt an die langfristigen Folgen, weil sie damals noch gar nicht absehbar sind. Wenig später werden aus den Verbündeten im Kampf gegen Hitler-Deutschland Gegner im Kalten Krieg und die Demarkationslinie verwandelt sich in die tödliche Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland.

Die Sonderausstellung erzählt anhand von Einzelschicksalen und Dokumenten die Folgen der Entscheidung. Die Einwohner in den lauenburgischen Gebieten östlich vom Schaalsee können sich entscheiden, ob sie bleiben oder mit den Briten weggehen. Fast alle entscheiden sich für den Wechsel. Eine dramatische Evakuierungsaktion transportiert die Menschen und ihr Hab und Gut auf die westliche Seite des Schaalsee. Hier mussten sie dann heimisch werden, denn zurück wollte kaum jemand. Nahezu leere Dörfer bleiben im Osten zurück. Hier siedeln Flüchtlinge aus dem Sudetenland, Bessarabien, Pommern und Ostpreußen. Wer langfristig bleibt, rauft sich zu einer Gemeinschaft zusammen, findet eine neue Heimat. Seit 1952 leben sie im DDR-Grenzsperrgebiet. Wege, soziale Bindungen und Denkhorizonte richten sich neu aus. Doch die letzten Folgen des territorialen Wechsels klärt man erst nach der Vereinigung beider deutsche Nachkriegsstaaten. Aus der Trennlinie im Kalten Krieg wurde die Verwaltungsgrenze zwischen zwei Bundesländern, eine Rückabwicklung des Gebietsaustausches findet keine Mehrheit. So ist es dann bei der 1945 vereinbarten Linie geblieben, allerdings heute ohne ihren trennenden Charakter.


Grenzhus Schlagsdorf

Neubauernweg 1, 19217 Schlagsdorf

täglich von 10 bis 16:30 Uhr