
„Das Reichsarbeitsministerium 1933–1945. Beamte im Dienst des Nationalsozialismus.“ Die Sonderausstellung der Stiftung Topographie des Terrors ist bis 7. September im Historisch-Technischen Museum Peenemünde zu sehen.
Hintergrund
Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Reichsarbeitsministeriums in der Zeit des Nationalsozialismus. Es wird gezeigt, in welchem Ausmaß das bisher meist als einflusslos dargestellte Ministerium die nationalsozialistische Diktatur stützte.
In sechs Kapiteln werden die Struktur und das Personal des Reichsarbeitsministeriums sowie zentrale Tätigkeitsfelder vorgestellt: Von der Rentenversicherung, dem Arbeitsrecht und der Arbeitsverwaltung bis hin zum Zwangsarbeitereinsatz. An all diesen Bereichen wird deutlich, wie sich das Ministerium an der Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen beteiligte und die gesamte Arbeits- und Sozialpolitik zunehmend von autoritären Maßnahmen durchdrungen wurde. Die Entwicklung gipfelte in der Beteiligung der Beamten an der Rekrutierung und dem Einsatz von Millionen ausländischen Zwangsarbeitskräften. Dieser Aspekt wird am Beispiel der besetzten Ukraine erstmals detailliert dargestellt.
In Form von Fallbeispielen zeigt die Ausstellung auch, wie sich die Maßnahmen und Gesetze des Ministeriums auf einzelne Betroffene auswirkten. Auf 13 freistehenden Stelen werden zudem Biografien von Beamten des Reichsarbeitsministeriums präsentiert. Sie veranschaulichen die Bandbreite an Handlungsmöglichkeiten, die es für Beamte auch während der NS-Zeit gab.
Die Ausstellung basiert auf Ergebnissen einer unabhängigen Historikerkommission, die seit 2013 im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales die Geschichte des Reichsarbeitsministeriums in der NS-Zeit erforscht.
Ausstellung
Das Reichsarbeitsministerium 1933-1945.
Beamte im Dienst des Nationalsozialismus
Sonderausstellung bis 7. September 2025
im Historisch-Technischen Museum Peenemünde
April-September
10 Uhr – 18 Uhr
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