„Wir entkamen auf eigene Faust“

Das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen und das Pogrom von 1992. Foto: Wikipedia

Rostock-Lichtenhagen, August 1992. Drei Tage dauerten die Angriffe auf ehemalige Vertragsarbeiter/innen aus Vietnam und auf Asylsuchende. Im neuen Buch „Wir entkamen auf eigene Faust“ berichten Zeitzeug/innen aus Romnja-Communitys u.a. über ihre Erinnerungen an die rassistische Gewalt. Das Buch wird am Dienstag in Rostock vorgestellt. Ebenso wie die Graphic Novel „Lichtenhagen 1992“.


Der Termin

18.3.2025 | 18:30 Uhr | Rostock
Ulmenstraße 69, Raum 022

Der Eintritt ist frei.

Zeitzeug/innen erzählen von der Migration nach Deutschland, der Selbstrettung aus dem brennenden Sonnenblumenhaus und ihren Forderungen für die Gegenwart. Mit einer Einführung von Dr. Gudrun Heinrich (Universität Rostock) und einer Vorstellung des Buches „Wir entkamen auf eigene Faust“ durch Stefanie Oster und Johann Henningsen (Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis“).

Hintergrund

Ein Großteil der betroffenen Asylsuchenden, unter ihnen viele Rom*nja aus Rumänien, wurde nach dem Pogrom abgeschoben oder verließ Deutschland, um rechter Gewalt und schlechten Lebensbedingungen zu entgehen. Ihre Stimmen wurden im Gedenken an das Pogrom in Lichtenhagen lange nicht gehört. In dem Band „Wir entkamen auf eigene Faust“ erscheinen erstmals die Berichte von sechs Zeitzeug/innen aus Rom*nja-Communitys im Süden Rumäniens, die als Asylsuchende die rassistische Gewalt in Lichtenhagen erleben mussten. Begleitende Aufsätze geben Informationen zum historischen Kontext des Pogroms in Lichtenhagen und ordnen die Erinnerungen ein.


Am Dienstag wird ebenfalls „Lichtenhagen 1992“ vorgestellt. Die Graphic Novel widmet sich der rassistischen Gewalt vom August 1992 aus verschiedenen Perspektiven. Die Zeichnungen und Texte sollen Jugendliche ansprechen und zur Auseinandersetzung anregen. Daher wurde versucht, durch einen lebensweltsensiblen Zugang und durch Verzicht beispielsweise auf Fremdworte und komplexe Satzstrukturen möglichst vielen einen niederschwelligen Zugang zu dieser Geschichte zu ermöglichen.

Aus dem LpB-Terminplaner. Alle Veranstaltungen – hier


Das Buch

Schwerin 2024 | 168 Seiten | Herausgegeben vom Dokumentationszentrum „Lichtenhagen im Gedächtnis” und der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.

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Die Graphic Novel

Pedro Stoichita (Illustration): Lichtenhagen 1992. Eine Graphic Novel. Schwerin 2024 | 58 Seiten | LpB

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