
Roman Knižka und das Bläserquintett OPUS 45 versetzen sich in ihrem neuen Programm zurück in die frühe Nachkriegszeit der Jahre 1945 bis 1949. Zwei Auftritte sind in MV geplant. Am 14. März in Pasewalk. Am 15. März in Parchim. Der Eintritt ist frei. #80jahrekriegsendemv
8. Mai 1945: Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht war Hitler-Deutschland offiziell besiegt. Fast sechs Jahre hatte der Zweite Weltkrieg gedauert und unvorstellbare 60 Millionen Opfer gekostet. In Deutschland lagen die Großstädte in Schutt und Asche. Unzählige Menschen waren obdachlos, auf der Flucht oder in Kriegsgefangenschaft. Das Sagen im Land hatten nun die Siegermächte.
„Dass ein gutes Deutschland blühe…“ erzählt in literarischen Texten, Reportagen und Zeitzeugnissen von einem Land zwischen Apokalypse und Aufbruch, von der Ankunft der Sieger, von der Konfrontation der Deutschen mit den Gräueltaten des NS-Regimes, dem Schicksal jüdischer KZ-Überlebender, die nach ihrer Befreiung als „Displaced persons“ durch das Land der Täter irrten, von Hungerwintern, Vertriebenen und Kriegsheimkehrern. Politische Zäsuren wie die Potsdamer Konferenz, die Nürnberger Prozesse, die Währungsreform oder die Berlin-Blockade werden ebenso thematisiert wie die im Alltag häufig fragwürdige Praxis der Entnazifizierungsverfahren.
Nachkriegsliteratur von Borchert, Brecht, Sachs
Literatur und Musik nach 1945: Doch auch von kulturellen Aufbrüchen und Neuanfängen handelt das Programm. Ob oder wie man nach den Verbrechen der NS-Diktatur und der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs noch schreiben sollte, wurde von Schriftsteller/innen der Zeit heftig diskutiert. Roman Knižka rezitiert aus Werken der Nachkriegsliteratur von Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht und Nelly Sachs.
Bereits kurz nach Kriegsende entstanden in völlig zerbombten Städten wie Darmstadt und München Foren für Neue Musik. OPUS 45 interpretiert Werke der Nachkriegsavantgardisten György Ligeti und Karl Amadeus Hartmann sowie weitere Kompositionen am Puls der Zeit von Dmitri Schostakowitsch und Hanns Eisler. Außerdem erklingt Musik von Ludwig van Beethoven, Richard Strauss und Jacques Ibert. Wie sich besonders in der jungen Nachkriegsgeneration ein oft kaum zu stillendes Verlangen nach Unterhaltung und Tanz bahnbrach, vermitteln Swing und zeitgenössische Schlager, die das musikalische Porträt der Epoche abrunden.
Verheerende Folgen des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur
8. Mai 1945? Das offizielle Kriegsende war für viele Deutsche ein unspektakulärer Tag im anhaltenden Chaos. Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebten die Menschen im Land oft zu unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedliche Weise. Wie es sich konkret in Pasewalk und Ludwigslust/Parchim abspielte, berichtet Roman Knižka im ersten Teil des Programms.
„Dass ein gutes Deutschland blühe…“ – Leben nach Kriegsende 1945-1949 erinnert an die verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur. Ausgehend von der epochalen Zäsur des Jahres 1945 beleuchten Roman Knižka und OPUS 45 eine ambivalente und spannungsreiche Übergangszeit zwischen Zerstörung und Neubeginn. Diese endete mit der Gründung zweier deutscher Staaten und damit der Teilung Deutschlands, deren Folgen bis heute spürbar sind.
„Dass ein gutes Deutschland blühe…“
Leben nach Kriegsende 1945 bis 1949
Freitag, 14. März, 19:30 Uhr in Pasewalk
Historisches U, An der Kürassierkaserne 9, 17309 Pasewalk
Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern
Samstag, 15. März, 19 Uhr in Parchim
Solitär Parchim, Putlitzer Str. 25, 19370 Parchim
Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern in Kooperation mit dem Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim e.V.