„Besuchen Sie die DuG!“

Niklas Washausen. Foto: Lars Heidemann

„Geben Sie Ihren mentalen Vorstellungen konkrete Realisierungen und besuchen Sie die DuG!“ Unsere Interview-Reihe zur Landeskunstschau. Heute mit Niklas Washausen, der in der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock ausstellt.


Drei Fragen an Niklas Washausen

Wie haben Sie das Thema „Unangebracht“ der 35. Landesweiten Kunstschau für den historischen Ort interpretiert?

Niklas Washausen: Die Macht der Bilder – Bilderpolitik. Die mit verschiedensten Leidensbiografien behafteten Aufenthaltszellen treffen auf ausdrucksleere Wanddrucke. In einer provokant-(un)angebrachten Manier reibt sich der versperrte Geist gestalterischer Präzision & handwerklicher Wertschätzung mit spätkapitalistisch-konventionellen eingebrannten Bildtypologien.

Was würden Sie den Besucher/innen der Ausstellung gerne mit auf den Weg geben oder was sollten sie unbedingt über Ihre Arbeit wissen?

Wie sähe eine Zukunft aus, in der immer wiederkehrende deckungsgleiche & exakt reproduzierte Bildmotive in Ausstellungshäusern (wenn es sie denn noch gibt) hängen? Wie wirke eine Ausstellung aus Wandbildmotiven verschiedenster Möbelhäuser? Antwort: Geben Sie Ihren mentalen Vorstellungen konkrete Realisierungen und besuchen Sie die DuG!

Warum sollte man sich die 35. Landesweite Kunstschau in der DuG Rostock aus Ihrer Sicht keinesfalls entgehen lassen?

Das Unangebrachte zu thematisieren ist angebrachter denn je. Aufgrund dessen soll diese Kunstschau eben nicht zeigen, dass wir auch mit massiven finanziellen und strukturellen Kürzungen gesellschaftsrelevante & bereichernde Ausstellungen bewerkstelligen können. Diese Jubiläums-Kunstschau mahnt & warnt einer ihrer Letzten sein zu können… Also traut euch, konfrontiert euch; regt euch auf!!



Termin


Hintergrund

Die Ausstellung „Unangebracht“ (bis 23. März) zeigt an zwei Ausstellungsorten Werke von 50 Künstler/innen und wird von der Kunsthistorikerin Tereza de Arruda kuratiert. Präsentiert werden vielfältige künstlerische Ausdrucksformen wie Malerei, Objekte, Installationen, Performances und ortsspezifische Interventionen. Diese Werke sind das Ergebnis eines intensiven soziopolitischen Austauschs, der aktuelle Themen aufgreift, historische und persönliche Vergangenheiten reflektiert und den Blick auf zukünftige Perspektiven zur Freiheit der Kunst richtet.

Zum ersten Mal kooperieren der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Mecklenburg-Vorpommern e.V. (BBK MV) und die Kunsthalle Rostock mit der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock in Trägerschaft der Landeszentrale für politische Bildung MV. Die Gedenkstätte hat sich seit ihrer Gründung im Oktober 1999 zu einem bedeutenden Ort der Bildungsarbeit über die SED-Diktatur sowie einer lebendigen Erinnerungskultur entwickelt.


Schirmherrschaft/Förderung

Die Ausstellung „Unangebracht“ steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern.


Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock

Grüner Weg 5, 18055 Rostock

Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr

Kunsthalle Rostock

Hamburger Straße 40, 18069 Rostock

Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr

Der Eintritt ist frei.