6 Schulen, 35 Beiträge

Vom / Demokratie, Landeskunde

Blick in die Sporthalle in Schlagsdorf. Foto: Grenzhus Schlagsdorf

Unter dem Motto „Demokratiegeschichte für die Gegenwart erzählen“ waren Schülerinnen und Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein aufgerufen, sich am diesjährigen Schülerwettbewerb zu beteiligen. Sechs Schulen machten mit. Die Jugendlichen haben sich am Freitag in Schlagsdorf getroffen.

Anlässlich des historischen Tages des Mauerfalls veranstalten die beiden zuständigen Ministerien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern schon seit einigen Jahren eine Schülerbegegnung in Schlagsdorf. Hier arbeitet das Grenzhus als ein überregionaler Lernort zur Grenzgeschichte.

Voraussetzung für die Teilnahme am Begegnungstag ist ein Beitrag im Geschichtswettbewerb. 2024 stand er unter dem Titel „Was bedeutet es, sich für Demokratie einzusetzen – in Vergangenheit und Gegenwart?“ Sechs Schulen aus Schwerin, Wittenburg, Büchen, Kellinghusen, Plön und Schacht-Audorf hatten insgesamt 35 Beiträge eingereicht. Die Regionalschule Schlagsdorf stellte ihre Sporthalle für die Veranstaltung zur Verfügung. Schlagsdorfer Schüler halfen bei der Organisation der Veranstaltung und gestalteten eine kleine Ausstellung zu den Spuren der DDR im nahen Umfeld.

Meike Witte vom Bildungsministerium in Schleswig-Holstein stellte die sechs Schülerbeiträge vor, die eine Jury auf die Shortlist gesetzt hatte. Grundsätzlich würdigten die Fachleute die thematische Breite und die hohe Kreativität der Arbeiten. Filmbeiträge standen neben Radiosendungen, literarischen Texten, einem Theaterstück oder einem selbst geschrieben Lied. Schweriner Schüler vom Fridericianum hatten sogar Brettspiele zur Friedlichen Revolution entwickelt.

Preisträger aus der Friedegard-Belusa-Schule Büchen. Foto: Grenzhus Schlagsdorf

Die beiden Preisträger kamen von der Friedegard-Belusa-Schule Büchen und dem Gymnasium Plön. Die Büchener Gruppe diskutierte in einem Filmbeitrag das Thema Meinungsfreiheit durchaus humoristisch. Damals wie heute stellt sich die Frage, wie wir mit den Möglichkeiten und Grenzen von Massenmedien verantwortungsvoll umgehen, Einschränkungen erkennen und verantwortungsvoll Informationen prüfen.

Die Schüler aus Plön hatten ein Theaterstück über den letzten Grenztoten Christ Gueffroy und die juristische Aufarbeitung des Falls geschrieben. Ein Plädoyer für die Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen. Die Beiträge zeigten, wie sinnvoll die Befragung von Geschichte für die Diskussion gegenwärtiger Problemstellung sein kann.

Am Nachmittag gingen die Teilnehmenden in Workshops, um stärker miteinander ins Gespräch zu kommen. Dr. Hannes Burkhard (Kiel) gab praktische Einblicke in den Umgang mit KI in der Erinnerungskultur. Die Schweriner Schüler probierten mit den Teilnehmenden ihre Brettspiele aus und bekamen ein positives Feedback. Im Grenzhus stellte sich die Zeitzeugin Anne Drescher den Fragen der jungen Leute. Im Mittelpunkt standen vor allem ihre Erfahrungen als Oppositionelle in der DDR, die Überwachung durch die Stasi, aber auch ihre innere Überzeugung, für die eigenen Positionen einzutreten.

www.grenzhus.de

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