Lilly unter den Linden

Vom / Demokratie, Landeskunde

Carlotta Aenne Bauer (vorn) als Lilly. Foto: Silke Winkler

Das Junge Staatstheater Parchim eröffnet seine Spielzeit in der Kulturmühle mit der Premiere „Lilly unter den Linden“. Das Stück ist ein Beitrag zum 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution – und wird am Samstag beim Demokratiefest in Parchim erstmals aufgeführt.

Das Stück für Menschen ab 12 Jahren erzählt von den Auswirkungen der politischen Verhältnisse im geteilten Deutschland auf das Leben einer Jugendlichen Ende der 1980er-Jahre. Nach dem Tod ihrer Mutter Rita ist die 13-jährige Lilly auf sich allein gestellt. Sie will in keine Pflegefamilie und nicht ins Internat, sondern nach Jena zu ihrer Tante Lena, die sie in Hamburg bei der Beerdigung ihrer Mutter zum ersten Mal gesehen und sofort ins Herz geschlossen hat.

Aber Jena, das liegt 1988 noch hinter einer scharf bewachten Mauer, die Deutschland in zwei Teile trennt. Lilly kann das nicht verstehen, zumal Rita ihrer Tochter bis zum Schluss immer wieder gerne von ihrer Jugendzeit in der DDR erzählt hat.

Zwischen dem Schicksal der Mutter und ihrer Tochter liegen viele Parallelen. Auch Rita hatte frühzeitig beide Eltern verloren und war in liebevoller Obhut der großen Schwester Lena erwachsen geworden. Auf einer Urlaubsreise nach Ungarn hatte Rita dann Lillys Vater Jochen kennen gelernt und war bald darauf zu ihm in den Westen geflüchtet. Von den schwerwiegenden Folgen, die das für ihre in der DDR zurückgebliebene Schwester Lena hatte, erfährt Lilly erst, als sie nach einer abenteuerlichen Odyssee zu Weihnachten überraschend in Jena vor der Tür steht und bei Lenas Familie auf wenig Begeisterung stößt. Vor allem Lenas Tochter Katrin möchte mit der Cousine aus dem Westen nichts zu tun haben…

Anne C. Voorhoeve erzählt eine lebenspralle Geschichte voller Tragik und Komik, voller Parallelen und Gegensätze zwischen der DDR und BRD. Wer bin ich? Wo komme ich her und wo gehöre ich hin? Fragen, die gerade vor dem Hintergrund der jüngsten deutschen Geschichte und besonders für junge Menschen spannend sind.


Die Premiere am Samstag um 19:30 Uhr im Theatersaal ist bereits ausverkauft. Karten gibt es für die folgenden Vorstellungen am 3. und 8. Oktober sowie am 19., 20. und 21. November 2024.

Theaterkasse Parchim: 03871 62 91-141
kasse-parchim@mecklenburgisches-staatstheater.de

Theaterkasse Schwerin: 0385 53 00-123
kasse@mecklenburgisches-staatstheater.de


Tage der politischen Bildung

Die Tage der politischen Bildung bis 3. Oktober mit Veranstaltungen in ganz MV. Im Mittelpunkt: das Fest zu 35 Jahren Friedlicher Revolution auf dem Gelände der Kulturmühle Parchim.


Los geht das Fest am 21. September um 15 Uhr. Thema ist das diesjährige Jubiläum der Friedlichen Revolution. Geplant sind Ausstellungen, ein Pub-Quiz zu 1989, ein Bilderbuchkino für Familien sowie zahlreiche Informations- und Mitmachstände – ein vielfältiges Fest in Kooperation mit dem Jungen Staatstheater Parchim.


Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: 0385 58818950
Mail: poststelle@lpb.mv-regierung.de


Hintergrund

Jedes Jahr organisiert eine Gruppe von Trägern politischer Bildung die „Tage der politischen Bildung“, in der konzentriert landesweit Veranstaltungen der beteiligten Organisator/innen stattfinden. Zur Gruppe gehören: Arbeit und Leben e.V., Friedrich-Ebert-Stiftung MV, Heinrich-Böll-Stiftung MV, Frauenbildungsnetz MV e.V, Konrad-Adenauer-Stiftung MV, Landeszentrale für politische Bildung, Politische Memoriale e.V. und WIR – Erfolg braucht Vielfalt. Weitere Infos – hier

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