
May-Britt Krüger und Regina Labahn waren politische Inhaftierte in der DDR. Wie erlebten die beiden Frauen die Ermittlungen und Verurteilungen? Wie verliefen später ihre Lebenswege? Die Antworten gibt’s am 27. Juni ab 18 Uhr. „Frauen in Haft“ – das Gespräch und die Ausstellung in der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock.
Regina Labahn, aufgewachsen auf Usedom, wollte die DDR gemeinsam mit ihrer Familie verlassen. Nach dem ersten Ausreiseantrag 1980 folgten Repressionen für die gesamte Familie inklusive der drei gemeinsamen Kinder. Das Ehepaar Labahn wurde zweimal verhaftet und verurteilt – Regina Labahn musste daraufhin das berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck erleben. Nach der langen Trennung und der Ausreise aus der DDR baute sich die Familie ein Leben im Rheinland auf, wo das Ehepaar bis heute lebt.
May-Britt Krüger, aufgewachsen in Rostock, wurde im August 1989 ein Fluchtversuch vorgeworfen. In Dummerstorf bei Rostock verhaftet, erlebten May-Britt Krüger und ihr Vater die Rostocker Untersuchungshaft der Staatssicherheit ab August 1989 und zählten damit zu den letzten politischen Inhaftierten der heutigen Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock. Nach einer Amnestie kamen beide Anfang November 1989 frei. May-Britt Krüger verließ Rostock, entschloss sich schließlich aber zur Rückkehr.
May-Britt Krüger und Regina Labahn stehen exemplarisch für eine Vielzahl von Betroffenen politischer Verfolgung in der DDR der 1980er Jahre. Wie verliefen ihre Lebenswege? Welche Folgen und Lehren ziehen sie aus der Vergangenheit? Und wie schätzen sie heute die Aufarbeitung der Geschichte der DDR und die Erinnerungsarbeit ein? Über diese und mehr Fragen sprechen sie gemeinsam mit Dr. Steffi Brüning, Historikerin und Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock.
Im Anschluss an das Gespräch kann ein Ausschnitt der Ausstellung „Frauenzuchthaus Hoheneck. Ort des Justizterrors“ des Vereins Der Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen e.V. in der DuG besichtigt werden.
FRAUEN IN HAFT
REGINA LABAHN UND MAY-BRITT KRÜGER
27. JUNI 2024 18 UHR
DOKUMENTATIONS- UND GEDENKSTÄTTE ROSTOCK, GRÜNER WEG 5
Anmeldung per Email an arne.kienscherf@proton.me oder telefonisch Mo–Fr von 8 bis 18 Uhr unter Tel. 0160-484 10 32. Die Veranstaltung der Friedrich Naumann Stiftung, der Arno Esch Stiftung und der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock ist kostenfrei.

