In den Mühlen der DDR-Justiz

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Foto: Utbüxen Filmproduktion

Am Dienstag um 19 Uhr zeigt das Lichtspieltheater Wundervoll den Film „Für nichts und wieder nichts“, eine Doku über Menschen, die in jungen Jahren in die Mühlen der DDR-Justiz gerieten. Eine Veranstaltung vom li.wu. mit der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock.

Wie blicken Menschen zurück auf ein Leben, das ihnen aus den Händen gerissen wurde von Willkür, Geheimpolizei und Justiz? Gisela Tuchtenhagen und Margot Neubert-Maric porträtieren drei Ex-Häftlinge, bei denen die Gefängniserfahrung in der DDR lebenslange Spuren hinterlassen hat.

Das Zuchthaus Bützow war berüchtigt. Es galt als überfüllt und heruntergekommen. Hier saßen Siegfried, Bruno und Klaus mehrere Jahre, eingepfercht in Einmannzellen. Viel Zeit ist seither vergangen, doch kein Tag, an dem sie nicht an damals dachten. Zermürbt von endlosen Verhören und Gewalt hatten sie alles gestanden, was ihnen vorgeworfen wurde: Siegfried Jahnke, Landwirt, 21 Jahre, 1952 angeklagt wegen Kriegs- und Boykott-Hetze und Spionagetätigkeit, verurteilt zu acht Jahren Zuchthaus; Klaus Rintelen, Medizinstudent im letzten Semester, 25 Jahre, 1955 angeklagt wegen Gefährdung der Verteidigungsbereitschaft der DDR, verurteilt zu zehn Jahren Zuchthaus; Bruno Niedzwetzki, Dachdecker, 19 Jahre, 1961 angeklagt wegen staatsgefährdender Hetze, Propaganda und Verbreitung von Schundliteratur, verurteilt zu drei Jahren Zuchthaus.

Fotos: Utbüxen Filmproduktion

Am 28. Februar ab 19 Uhr wird der Film „Für nichts und wieder nichts“ gezeigt. Im Anschluss: Gespräch mit den Regisseurinnen Gisela Tuchtenhagen und Margot Neubert-Maric

Veranstaltungsort:

li.wu. in der Frieda23

Friedrichstraße 23

18057 Rostock

Infos zur Veranstaltung: www.liwu.de/kinoprogramm/a-z/4327-fuer-nichts-und-wieder-nichts

Weitere Infos zum Film: www.utbuexen.com/

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