Cap Arcona – der Hintergrund

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„Der Fall Cap Arcona“ ist die bislang umfangreichste Dokumentation über die Versenkung des Schiffes am 3. Mai 1945 mit geschätzt 7.500 Toten. Zum Film gibt es jetzt einen Hintergrund das Video „Cap Arcona – Autopsie eines Verbrechens“ (siehe oben).

Dokumentation und Video (plus Extra: „Le Poème“ – die Rettung eines Gedichts) sind als Doppel-DVD inklusive Begleitbuch erhältlich. Das Paket im Detail:

  • „Der Fall Cap Arcona“ (90 Minuten/ein Film von Karl-Hermann Leukert und Günter Klaucke) schildert die Tragödie aus der Sicht der Betroffenen, von der Filmförderanstalt der Bundesrepublik als „Deutsches Filmerbe“ gefördert.
  • „Cap Arcona – Autopsie eines Verbrechens“ (70 Minuten/eine Recherche von Karl-Hermann Leukert und Dietmar Gust) über den aktuellen Forschungsstand zur Tragödie. Gefördert von der LpB MV.
  • „Le Poème“ (10 Minuten/von Karl-Hermann Leukert und Günter Klaucke) schildert die Rettung eines Gedichts. Der Verfasser war auf der Cap Arcona ums Leben gekommen.

Ergänzt wird die Filmsammlung durch ein umfangreiches Booklet, 62 Seiten auf deutsch und englisch.

Zur Bestellung – hier

Hintergrund

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges pferchen SS-Leute Tausende KZ-Häftlinge an Bord der Cap Arcona – und kennzeichnen das Schiff nicht als Gefangenenlager. Die eingesperrten Menschen werden Opfer eines folgenschweren Irrtums: Am 3. Mai 1945 versenken britische Bomber das frühere Passagierschiff sowie den Frachter Thielbek. Mehr Infos: hier

Lesen Sie auch: Untergang der Cap Arcona: Briten-Irrtum und NS-Kalkül

Heute erinnern Gedenkstätten und Mahnmale an die Tragödie in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Unser Überblick.

Neuengamme: Zwischen dem 21. und 26. April 1945 hatte die SS etwa 10.000 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme nach Lübeck transportiert. Im Hafen wurden sie auf die Frachtschiffe Thielbek, Athen und Elmenhorst verladen. Auch das Kreuzfahrtschiff Cap Arcona, das in der Lübecker Bucht vor Neustadt vor Anker lag, nahm mehrere tausend Häftlinge auf. In der KZ-Gedenkstätte Neuengamme werden die Daten der Verstorbenen der Katastrophe vom 3. Mai 1945 zentral dokumentiert.

Neustadt in Holstein: Auf Initiative eines von Überlebenden aller Nationen gebildeten Komitees wurde am 6. Juli 1947 das Cap-Arcona-Ehrenmal in Neustadt-Pelzerhaken eingeweiht. Zum 45. Jahrestag der Tragödie wurde am 3. Mai 1990 in Neustadt das Cap-Arcona-Museum eröffnet.

Groß Schwansee: Auf dem Friedhof wurden 407 Tote beerdigt. Sie wurden auf den Tannenberg in Grevesmühlen umgebettet, wo sich seit 1957 eine Gedenkstätte befindet. In Groß Schwansee wird seit 2006 mit einer Metallstele an die Opfer erinnert.

Grevesmühlen: Hier gibt es die Cap-Arcona-Gedenkstätte am Tannenberg (Tannenbergstraße). Der Gedenkort wurde 2019 für mehr als 200.000 Euro – u.a. mit Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung MV – saniert. Info-Tafeln sind entstanden, Gehwege, ebenso ein Parkplatz, damit die Stätte gut zu erreichen ist. „Cap Arcona: Luxusliner-Katastrophe-Gedenken.“ So heißt zudem die Dauerausstellung im Städtischen Museum von Grevesmühlen.

Klütz: Die Arcona-Gedenkstätte auf dem Friedhof: Dort liegen 16 Opfer begraben. Der Gedenkort wurde 1970 eingeweiht.

Poel: Die Gedenkstätte am Schwarzen Busch auf Poel ist umfassend saniert worden. Auf der Insel befindet sich eine Grabstätte für 28 Opfer, die 1945 angeschwemmt wurden. Die Tragödie ist auch Thema im Heimatmuseum Kirchdorf.

Hamburg: Thematisch aufgegriffen wird das Schicksal der Opfer in einem Teil des Mahnmals gegen den Krieg von Alfred Hrdlicka am Hamburger Dammtor. Es zeigt ertrinkende Menschen – KZ-Häftlinge von der Cap Arcona.

Extra

Um die Erinnerung an die Opfer und die Auseinandersetzung mit diesem Ereignis auch in die Schulen zu tragen, hat der Landesbeauftragte für politische Bildung Schleswig-Holstein für die Sekundarstufe I das Unterrichtsmaterial „Die Geschichten um die Cap Arcona: Erinnern oder Vergessen?“ herausgegeben. Das Material kann heruntergeladen werden.

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