
Das ehemalige Wehrmachtgefängnis Anklam war eine von acht Haftanstalten dieser Art im gesamten Deutschen Reich. Mehr als 100 Todesurteile wurden hier vollstreckt. Das Buch über die Zeit von 1939-1945 wird am 8. September in Anklam vorgestellt.
Das ehemalige Wehrmachtgefängnis gilt in seinem authentischen Zustand als einzigartiger Gedenkort, der den Charakter der nationalsozialistischen Militärjustiz eindrucksvoll dokumentiert. Vor einigen Jahren entdeckte Aktenbestände ermöglichten die erste wissenschaftliche Untersuchung der Geschichte des Baus auf historischer Quellenbasis. Sie geben Aufschluss über Spruchpraxis und Haftbedingungen sowie eine Reihe von Fallbeispielen.
Die Autoren Magnus Koch, Henrik Eberle und Andreas Wagner diskutieren im Gespräch mit Lars Tschirschwitz (DemokratieLaden Anklam/LpB MV) ihre Ergebnisse und führen im Anschluss durch die Gedenkstätte.
Die Veranstaltung
8. September, 18 Uhr in Anklam: Gedenkstätte ehemaliges Wehrmachtgefängnis, Adolf-Damaschke-Straße 5a, 17389 Anklam. Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung MV/ DemokratieLaden Anklam in Kooperation mit der Stiftung Zentrum für Friedensarbeit Otto Lilienthal (Hansestadt Anklam) und der Hansestadt Anklam; Kontakt: 03971/241736 oder l.tschirschwitz@lpb.mv-regierung.de
Das Buch

Die Geschichte des Wehrmachtgefängnisses von 1939 bis 1945: Für 600 Insassen konzipiert, war diese Haftanstalt häufig deutlich überbelegt. Neben vorsätzlichen Schikanen und regelmäßigen harten disziplinarischen Maßnahmen prägte dieser Umstand den Alltag der Insassen.
Dieser Band verortet das Wehrmachtgefängnis Anklam innerhalb des Organisations- und Funktionsgeflechts der NS-Militärjustiz auf Basis u.a. lang verschollen geglaubter Gefängnisakten. Zur Bestellung – hier