Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar. Wie man selbst ein Zeichen setzen kann? Durch Mitmachen beim Projekt #everynamecounts. 20.000 Dokumente sollen in 48 Stunden erfasst werden.
„Jede Zahl, jeder Ort und jeder Name, den Sie dabei abtippen, trägt dazu bei, die Menschen und ihr Schicksal nicht zu vergessen“, teilen die Arolsen Archives mit. „Ganz gleich, ob zehn Minuten oder einige Stunden – mit #everynamecounts setzen Sie ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie. Denn auch heute gilt: Die Gründe für Verfolgung sind nicht Geschichte.“
So können Sie sich beteiligen
Los geht’s am 26. Januar um 18 Uhr. Die Aktion läuft genau zwei Tage. In dieser Zeit sollen 20.000 Dokumente über Opfer der NS-Verfolgung indiziert werden. „Mitmachen ist ganz einfach und ohne Vorkenntnisse möglich“, so die Arolsen Archives. „Treffen Sie sich digital oder live in Ihrer Schulklasse, in Ihrem Seminar, mit Freund/innen, Familie und Kolleg/innen und nehmen Sie gemeinsam an der ersten #everynamecounts Challenge des Jahres teil.“
Anmeldungen – mit einer kurzen Beschreibung, einer Uhrzeit und der voraussichtlichen Teilnehmer/innenzahl – sind bis 24. Januar (14 Uhr) möglich. Mail: enc@arolsen-archives.org. Die digitale Video-Führung durch das Archiv wird nach der Registrierung bereitgestellt.
Die Arolsen Archives
Die Arolsen Archives bauen das größte digitale Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus auf. Das Internationale Zentrum möchte nicht nur hierfür mit Gedenkstätten, Vereinen und Initiativen zusammenarbeiten. Ein Netzwerk soll entstehen.
Ein PC und eine Internetverbindung: Das ist alles, was man braucht, um bei #everynamecounts mitzumachen – spezielles Wissen ist nicht notwendig. Die Teilnehmenden werden auf einer Crowdsourcing-Website durch Archiv-Dokumente geführt und bekommen Tipps für die Bearbeitung. Die Dokumente stammen aus Konzentrationslagern und zeigen, dass damalige Motive für Verfolgung heute nicht aus der Welt sind. „Jede Information, die neu erfasst wird, ist ein Ausdruck von Solidarität mit den Opfern“, sagt Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives.
Die Arolsen Archives haben #everynamecounts 2020 als Pilotprojekt gestartet. Über 22.000 registrierte Freiwillige haben seither schon mitgemacht.
Extra
Die Schwestern Nicole van Winkoop-Schleicher und Monique Buitenhuis-Schleicher hatten ihren Großvater Johan Pieter Mackenbach niemals kennen gelernt. Umso größer war die Überraschung, als sie im 2017 eine Nachricht über Facebook erhielten: „Im Online-Archiv des International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen sind persönliche Gegenstände von Johann Mackenbach abgebildet. Sind sie die Nachfahren von ihm?“ Laut den Dokumenten wurde ihr Großvater am 2. Februar 1945 ins KZ Neuengamme und später ins Außenlager Wöbbelin deportiert. Mehr