„Unerkannt durch Freundesland“, die Wanderausstellung im Grenzhus Schlagsdorf. Am 17. Dezember gibt es hierzu eine Online-Veranstaltung. Zu Gast sind Dr. Kathrin Kalies und Robert Conrad. Beide waren in den 80-ern zu illegalen Reisen in die endlosen Weiten der Sowjetunion aufgebrochen, um Landschaften und Menschen kennenzulernen.
Kathrin Kalies nutzte ihre Reise in die Sowjetunion und nach China 1987 zur Flucht in die Bundesrepublik. Robert Conrad hat auch als Fotograf die Sowjetunion erkundet, wovon einige Beispiele in der Ausstellung zu sehen sind. Beide werden über ihre Reisen berichten und Bilder zeigen. Anschließend stehen sie für Fragen zur Verfügung.
Die Online-Veranstaltung beginnt am 17. Dezember um 19 Uhr. Bitte melden Sie sich per Mail info@grenzhus.de oder telefonisch unter 038875 20326 an. Sie erhalten rechtzeitig den Link zu Zoom.
Die Zeitzeugin/der Zeitzeuge
„Wenn man jung ist, will man die Welt mit eigenen Augen sehen und verstehen lernen“, sagt Kathrin Kalies. „Ich hatte eine tiefe Sehnsucht nach unbekannten Landschaften, Bergen, fernen Ländern und fremden Kulturen.“
Kathrin Kalies, in Halle geboren, studierte dort Biochemie und arbeitete dann an der Uni Halle. Ihre letzte illegale Reise in die SU dehnte sie bis nach China aus, wollte weiter nach Hongkong, tauschte dafür in Peking ihren DDR-Pass in einen bundesdeutschen und fuhr nach dem Urlaub weiter in die Bundesrepublik. Heute lebt und arbeitet sie in Lübeck.
Robert Conrad wuchs in Greifswald auf. Statt eines Studiums, das ihm in der DDR verweigert wurde, arbeitete er als Heizer, Bibliotheksgehilfe und auf dem Bau, war als Fotograf und Filmautor tätig. Nach der Wiedervereinigung studierte er Architektur und arbeitet heute als Fotograf in Berlin.
Die Ausstellung
DDR-Bürger/innen, die mit einem Transitvisum zu Entdeckungs- und Abenteuerreisen durch die Sowjetunion starteten. Davon erzählt die Ausstellung „Unerkannt durch Freundesland“, die bis 23. Januar 2022 im Grenzhus Schlagsdorf zu sehen ist. Neben einzigartigen Naturerlebnissen entdeckten die Reisenden auch die Widersprüche in diesem Land, lernten eine unglaubliche Gastfreundschaft kennen, aber auch die Propagandabilder von der Realität zu unterscheiden.