In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 riegelten Sicherheitskräfte der DDR die Sektorengrenze in Berlin ab. Barrikaden wurden errichtet, Betonpfähle eingerammt, Stacheldrahtzäune gezogen. Vor 60 Jahren wurde die Mauer gebaut. Die Folgen sind bis heute zu sehen und zu spüren – auch in Gemeinden in MV.
Die Gemeinde Dechow möchte am 7. August mit der Einrichtung eines Gedenk- und Lernpfades an die Folgen des Grenzausbaus erinnern. Die Geschichte des Dorfes steht stellvertretend für viele Maßnahmen zum Ausbau der Grenzsicherung während der DDR-Geschichte. Die Zwangsaussiedlungswellen 1952 und 1961 haben auch Menschen aus Lankow und Dechow getroffen. Menschen haben sich den Zwängen und der Repression durch Flucht entzogen. Das Dorf stand aufgrund seiner Lage dem Ausbau der Grenzsperranlagen im Weg und wurde 1976 vollständig zerstört. Diese Erfahrungen verbinden die lokale Geschichte mit der großen Teilungsgeschichte zwischen 1949 und 1990.
Heute gehört die ehemalige Ortslage zum Biosphärenreservat Schaalsee und teilweise zum Grünen Band. Die Natur und seltene Tiere sind in diesem Bereich heimisch geworden, Schafe halten die Landschaft offen. Doch es ist kein Gras über die Geschichte gewachsen. Die Gemeinde und ihre vielen Partner wollen sich der Erinnerung an diesen Teil der Vergangenheit stellen. Zugleich ist der Gedenk- und Lernpfad in ein Naturschutzprojekt eingebettet, das auf besondere Art und Weise die Erinnerung und die Gestaltung der Zukunft zusammenführt.
Termin: 7. August 2021, Eröffnung um 10 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Dechow, Dorfstraße 1, 19217 Dechow Anmeldung unbedingt erforderlich, unter: Grenzhus Schlagsdorf, Tel.: 038875 20326, Mail: info@grenzhus.de. Es gelten die Coronabestimmungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Das Programm
Veranstalter: Landesbeauftragte MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Landeszentrale für politische Bildung MV, Gemeinde Dechow, Amt Rehna, Biosphärenreservat Schaalsee, Grenzhus Schlagsdorf.