Der Golm auf Usedom – Erinnerungsort in MV

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Foto: LpB

„Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm und die Tragödie von Swinemünde.“ So heißt ein neues Buch der Landeszentrale für politische Bildung MV. Autorinnen und Autoren aus Deutschland und Polen beleuchten darin die Geschehnisse des 12. März 1945 – und setzen den Angriff auf die Hafenstadt in den historischen Kontext.

Weshalb griff die US-Luftwaffe das mit Flüchtlingen überfüllte Swinemünde an? Wer hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg um die Kriegsgräber gekümmert? Welche Bedeutung hat der Golm heute? Zu diesen – und weiteren – Fragen präsentieren 17 Expertinnen und Experten ihre Forschungsergebnisse.

„Erinnern und Gedenken brauchen gesicherte historische Erkenntnisse als Grundlage“, sagt Bildungsministerin Bettina Martin. „Das vorliegende Buch leistet diese wichtige Arbeit.“

Auf dem Golm, direkt an der polnischen Grenze gelegen, befindet sich die größte Kriegsgräberstätte des Landes mit mehreren tausend Gräbern von militärischen und überwiegend zivilen Opfern des Zweiten Weltkriegs. Angelegt wurde der Friedhof im Herbst 1944. Rund 1.500 deutsche Soldaten wurden hier bis Kriegsende bestattet. Hinzu kommen tausende Bombenopfer des Luftangriffs auf Swinemünde vom 12. März 1945, darunter auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Polen, Frankreich, den Niederlanden und der Sowjetunion.

Der Golm ist heute ein bedeutender Erinnerungsort in Mecklenburg-Vorpommern und eine Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte betrieben durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Angeleitet von einem deutsch-polnischen Team kommen hier vor allem Jugendliche aus verschiedenen Ländern zusammen und erleben die Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart.

„Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm ist in den letzten Jahren zu einem Erinnerungsort der aktiven und länderübergreifenden Auseinandersetzung mit der Geschichte geworden“, sagt der Direktor der Landeszentrale, Jochen Schmidt. „Der vorliegende Band soll diesen Bemühungen als Basis dienen und dazu beitragen, die Erinnerung wachzuhalten.“

„Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm und die Tragödie von Swinemünde“ ist der vierte Band aus der LpB-Reihe „Erinnerungsorte in Mecklenburg-Vorpommern“. Das Buch ist unter Federführung von Nils Köhler, Klaus Utpatel und Mariusz Siemiątkowski entstanden und die aktualisierte und erweiterte Neuausgabe eines 2011 erschienenen Bandes.

Das Buch

Nils Köhler, Klaus Utpatel, Mariusz Siemiątkowski (Herausgeber): Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm und die Tragödie von Swinemünde. Schwerin 2020, 424 Seiten, Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Hier geht’s zur Bestellung

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