Die Internationalen Tage Jüdischer Musik seien beides, so die Veranstalter: ein Statement gegen Antisemitismus – und ein Auftakt zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, das 2021 gefeiert wird. Alle Konzerte werden live im Internet übertragen.
Das Usedomer Festival präsentiert die Musiktage von Montag bis Sonntag. Geplant sind fünf Konzerte in Synagogen in Köln (16.11.), Stavenhagen (zwei am 17.11.), Würzburg (18.11.) und Berlin (22.11.). „Wir streamen live über den YouTube-Kanal und die Webseiten www.internationale-tage-juedischer-musik.de oder www.itjm.de“, sagte ein Sprecher.
Die Konzerte
Montag, 19 Uhr: Eröffnung – Wege zum Aufbruch. Das Ensemble Else stellt Werke von Komponisten aus Österreich, Israel, England und Russland in den Mittelpunkt. Dazu gibt es eine Podiumsdiskussion mit Rabbi Yechiel Brukner und Dr. Manfred Osten. Weitere Infos
Dienstag, 11:50 Uhr: Miteinander Zukunft gestalten. In diesem Schulkonzert mit vorausgehendem Workshop verbinden die Usedomer Musikpreisträgerin 2016, Emilia Lomakova, und die Absolventin des Abraham-Geiger-Kollegs, Noga-Sarai Bruckstein, zeitgenössische Lieder mit Musik von Johann Sebastian Bach, Bohuslav Martinū, Werner Wolf Glaser und Reinhold Moritzewitsch Glière. Weitere Infos
Dienstag, 19 Uhr: „Hebrew Accent.“ In diesem Konzert wird die Singer-Songwriterin Nitsan Bernstein hebräische Klassiker aus verschiedenen Zeiten aufführen. Darunter sind Songs von Leonard Cohen und einige aus ihrem Album „Hebrew Accent“ sowie neuen Stücke. Weitere Infos
Mittwoch, 19 Uhr: Schum Davar. Sandra Kreisler steht in Witz und Scharfzüngigkeit ihrem Vater Georg Kreisler in nichts nach. Hier singt sie nicht glatt koschere Lieder, so der Veranstalter. Mit Sandra Kreisler (Gesang), Gennadij Desatnik (Violine, Bratsche, Gitarre), Valeriy Khoryshman (Akkordeon). Weitere Infos
Sonntag, 19 Uhr: Abschlusskonzert mit David Geringas und Jascha Nemtsov. Ihre Herkunft aus dem östlichen Europa, geprägt von den Auswirkungen des 2. Weltkrieges, verbindet sich in diesem Konzert musikalisch mit den Schicksalen jüdischer und dem Judentum zugewandter Komponisten, die ihre Wurzeln und Inspirationen in den spirituellen und folkloristischen Traditionen des Judentums fanden. Weitere Infos
Das Festival wolle jüdische Musik einem breiten Publikum zugänglich machen, sagte Intendant Thomas Hummel. „Jeder ist eingeladen, bei diesem kostenlosen Angebot dabei zu sein und mit unseren Künstlern die Vielfalt jüdischen Lebens – berührend, witzig, mitreißend – im Medium der Musik zu erleben.“
Hintergrund
Dorothee Freudenberg. Geschichte der jüdischen Gemeinde Stavenhagen 1750-1942. Schwerin 2020. Landeszentrale für politische Bildung MV. Hier geht’s zur Bestellung
Egon Krüger. Stammbäume jüdischer Familien in Pasewalk. Milow, Strasburg, Berlin 2019. Schibri-Verlag. Hier geht’s zur Bestellung
Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar. Juden in Mecklenburg 1845-1945. Zwei Bände. Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Hier geht’s zur Bestellung