Am 11.11. ist Mohnblumentag

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Royal British Legion’s Paper Poppy. Foto: Philip Stevens (Wikipedia)

Wenn TV-Sender in diesen Tagen aus London berichten, sind viele Menschen zu sehen, die am Revers eine kleine, rote Mohnblüte tragen. Eine Remembrance Poppy. Sie erinnert an das Ende des Ersten Weltkrieges am 11. November 1918.

Der Remembrance Day (Erinnerungstag) oder Poppy Day (Mohnblumentag) ist in Großbritannien ein nationaler Gedenktag. Um 11 Uhr wird vielerorts für zwei Minuten geschwiegen. Selbst Radios verstummen. Mohnblumen (meist aus Papier) werden in England, aber auch in Australien, Neuseeland, Kanada und Frankreich verteilt. Mit dem Tragen der Poppy soll an die Toten der beiden Weltkriege gedacht werden.

Zum Symbol gehört dieser Hintergrund: Als im Ersten Weltkrieg britische Gefallene in Grabhügeln in Flandern beigesetzt wurden, begann darauf Klatschmohn zu blühen. Der kanadische Offizier John McCrae verfasste hierzu ein Gedicht für seinen toten Freund.


Auf Flanderns Feldern blüht der Mohn zwischen den Kreuzen, die Reihe an Reihe unseren Platz markieren; und am Himmel fliegen die Lerchen, noch tapfer singend, kaum zu hören zwischen den Kanonen auf der Erde. 

Wir sind die Toten. Vor wenigen Tagen lebten wir, fühlten die Morgendämmerung, sahen das Glühen des Sonnenuntergangs, liebten und wurden geliebt, und jetzt liegen wir auf Flanderns Feldern. 

Nehmt auf unseren Kampf mit dem Feind: euch werfen wir aus versagenden Händen die Fackel zu; an euch ist’s, sie hochzuhalten. Lasst ihr uns, die wir sterben, im Stich, werden wir nicht schlafen, mag der Mohn auch blühen auf Flanderns Feldern.


„In Flanders Fields“ erinnert an die vom Blut der Soldaten getränkten – roten – Felder. Hier das Gedicht in Englisch, rezitiert von Leonard Cohen.

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Beim Länderspiel 2017 zwischen England und Deutschland trugen übrigens beide Teams schwarze Armbinden mit dem Mohnblumen-Symbol Poppy, auch Bundestrainer Joachim Löw hatte die rote Blüte am Revers. Vor dem Spiel wurde eine Schweigeminute abgehalten. Für die Toten der Kriege.

Hintergrund

Florian Ostrop (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg und Mecklenburg. Schwerin 2019. Erhältlich im LpB-Shop – hier

Der Band geht zurück auf eine gemeinsame Tagung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Stiftung Mecklenburg und der Landeszentrale für politische Bildung im Jahr 2018. „In Mecklenburg sind die Denkmäler für die Toten des Ersten Weltkriegs in vielen Gemeinden ein Zeichen dafür, dass dieser Krieg auch für eine Region fernab der eigentlichen Schlachtfelder eine Zäsur bedeutete“, heißt es im Vorwort von Jochen Schmidt (Direktor der LpB MV).

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