Constien bleibt Landrat

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Sebastian Constien (SPD) bleibt Landrat im Landkreis Rostock. Der Amtsinhaber hat bei der Wahl am Sonntag mit 54,6 Prozent die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen erreicht.

Um 19:53 Uhr lag das vorläufige amtliche Endergebnis vor: Constien setzte sich gegen Vize-Landrat Stephan Meyer (CDU, 24,5 Prozent), den Juristen Michael Noetzel (Linke, 11,8 Prozent) und Agraringenieur Jürgen Dettmann (Freie Wähler, 9,1 Prozent) durch. Eine Stichwahl ist damit nicht notwendig (Hintergründe/Links zur Wahl – hier).

Insgesamt 57.795 Wahlberechtigte haben von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 31,6 Prozent. Wahlberechtigt waren 182.610 Einwohner/innen. Gültige Stimmen: 57.205. Ungültige Stimmen: 590.

Der Stimmzettel zur Landratswahl – hier als Muster. Die Reihenfolge der Namen ergibt sich aus § 22 Abs. 2, 4 Landes- und Kommunalwahlgesetz Mecklenburg-Vorpommern, wonach das Ergebnis der letzten Kreistagswahl die Reihenfolge bestimmt.

Der Kreiswahlausschuss tritt am Mittwoch, 9. September, im Kreishaus Güstrow zur Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses zusammen.

Zur Person

Sebastian Constien (40) ist seit 2013 Landrat im Landkreis Rostock. Zuvor war er hauptamtlicher Bürgermeister von Bützow und arbeitete als Jurist im Rechts- und Kommunalaufsichtsamt des ehemaligen Landkreises Güstrow.

Weshalb wurde 2020 gewählt?

Das liegt daran, dass die Landratswahl 2013 außerplanmäßig einberufen wurde. Grund: Der damalige Landrat, Thomas-Jörg Leuchert (SPD), war unerwartet verstorben. Er war, wie alle anderen Landräte in MV auch, 2011 gewählt worden. Sein Nachfolger wurde Sebastian Constien (SPD), dessen siebenjährige Amtszeit endete – und der jetzt Landrat bleiben kann.

Was macht ein Landrat?

Landräte sind die gesetzlichen Vertreter der Landkreise und leiten die Verwaltung. Als Verwaltungschefs sind sie dafür zuständig, alle Aufgaben im eigenen und übertragenen Wirkungskreis zu erledigen.

Eigener Wirkungskreis – das umfasst alle Aufgaben, die dem Landkreis im Zuge seiner Selbstverwaltung obliegen. Aufgaben also, bei denen er selbst entscheiden kann, wie er sie umsetzt. Dazu gehören sowohl Pflichtaufgaben wie die Organisation der Abfallwirtschaft, der Schülerbeförderung oder Sozial- und Jugendhilfe, aber auch freiwillige Aufgaben wie die Sport- und Kulturförderung. Im eigenen Wirkungskreis bereiten Landräte die Beschlüsse des Kreistags vor – und führen sie aus.

Zum übertragenen Wirkungskreis gehören alle Aufgaben, die das Land den Landkreisen überträgt. Aufgaben also, die die Kreise quasi in deren Auftrag erfüllen. Dazu zählen beispielsweise das Pass- und Meldewesen, die Auszahlung von Sozialhilfe und Wohngeld, der Katastrophenschutz, die Arbeit des Kreisordnungsamtes, die Bauaufsicht, der Denkmalschutz und das Ordnungswesen. Diese Aufgaben führen Landräte unabhängig vom Kreistag auf Grundlage des geltenden Rechts aus. Sie unterliegen dabei der Fachaufsicht der Landesbehörden.

Wie lang ist die Amtszeit?

Landräte arbeiten hauptamtlich. Ihre Amtszeit beträgt laut Kommunalverfassung des Landes mindestens sieben und höchstens neun Jahre. Die genaue Zeitspanne legen die Kreise in ihren Hauptsatzungen fest. Alle sechs Landkreise haben sich für sieben Jahre entschieden.

Wann wird in anderen Landkreisen gewählt?

In vier der sechs Landkreisen fanden die letzten Landratswahlen einheitlich am 27. Mai 2018 statt. Neben dem Landkreis Rostock ist auch der Landkreis Nordwestmecklenburg nach 2011 aus diesem einheitlichen Rhythmus gefallen. Damals hatte Birgit Hesse (SPD) die Wahl gewonnen. Sie wurde Anfang 2014 jedoch Arbeits- und Sozialministerin. Deshalb stand hier nach gut zweieinhalb Jahren wieder eine Landratswahl an – die Kerstin Weiss (SPD) gewann. Die nächste reguläre Landratswahl findet in Nordwestmecklenburg somit 2021 statt.

Weitere Infos zur Landratswahl im Landkreis Rostock – hier

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