„Noch nie waren Menschen so wichtig wie im Zeitalter der Algorithmen“, sagt die junge britische Mathematikerin Hannah Fry. Algorithmen prägen in wachsendem Ausmaß den Alltag von Konsum, Finanzen, Medizin, Polizei, Justiz, Demokratie und sogar Kunst. Sie sortieren die Welt für uns, eröffnen neue Optionen und nehmen uns Entscheidungen ab – schnell, effektiv, gründlich. Aber sie tun das, ohne uns zu fragen und stellen uns vor neue Herausforderungen. Wir neigen dazu, Algorithmen als eine Art Autorität zu betrachten, statt ihre Macht infrage zu stellen.

Die Autorin stellt dar, dass Algorithmen nicht per se gut oder schlecht sind. Sie sind immer so hilfreich oder schädlich, wie sie von Menschen entwickelt und verwendet werden. An zahlreichen Beispielen aus den Bereichen Macht, Justiz, Medizin, sogar Kunst u.a. erläutert Fry, was Algorithmen können, wie sie Entscheidungen beeinflussen und vor allem was sie nicht können. Sie stellt moralische Probleme vor, die heute zum Teil schon Algorithmen für uns entscheiden, weil wir es zulassen. Das Buch wirft an vielen Stellen die Frage auf, ob wir uns solchen Entscheidungen aus der Hand nehmen dürfen. Und dies gerade vor dem Hintergrund, dass Algorithmen keineswegs von Natur aus unparteiisch, neutral und objektiv entscheiden. Dass es auch zu Problemen führt, verursacht im Übrigen neue Schwierigkeiten. Algorithmen sind immer nur so gut, wie sie von Menschen gestaltet und eingesetzt werden und reproduzieren häufig die Vorurteile ihrer Programmierer und Ungerechtigkeiten. Deshalb „müssen wir unsere eigenen Fehler und Schwächen verstehen – ebenso wie jene der Maschine.“
Fry nimmt der Befürchtung den Wind aus den Segeln, dass die Maschinen eines Tages intelligenter werden als Menschen könnten. Dieses Szenario sei zwar nicht undenkbar, „aber dieser Tag ist fern“.
Es ist kein besonderer technischer Sachverstand nötig, um dieses Buch zu verstehen. Nicht nur weil es nicht mit Details der Programmierung von Algorithmen langweilt, sondern weil es sich mit moralischen Fragen und Problemen beschäftigt, die durch die zunehmende Nutzung von Algorithmen zur Entscheidungsfindung aufgeworfen werden. The Times schreibt: „Dieser wunderbar zugängliche Leitfaden, der leichtfüßig von einer Geschichte zur andern hüpft, ohne dem Leser die entscheidenden Fragen zu ersparen, verdient einen Platz auf der Bestsellerliste.“
Bestellen kann man das Buch hier.