„Unser Bestreben war ja nicht die Einheit Deutschlands zu der Zeit, sondern eine Verbesserung der DDR.“
Hinrich Kuessner spricht im Zeitzeugen-Interview zur Friedlichen Revolution 1989 über Reformbestrebungen innerhalb der DDR und die Besetzung einer Stasi-Zentrale.
Hinrich Kuessner, Jahrgang 1943, studierte nach seinem Abitur zunächst Theologie, absolvierte im Anschluss eine Verwaltungsausbildung in Greifswald. 1979 bis 1988 war er Geschäftsführer des Diakonischen Werks der Landeskirche Greifswald. Im September 1989 schloss Kuessner sich dem Neuen Forum an. Bereits im Dezember 1989 trat er der neu gegründeten Sozialdemokratischen Partei in der DDR bei, die sich später mit der bundesdeutschen SPD zusammenschloss. 1990 wurde Kuessner Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR und im Dezember des gleichen Jahres zum Mitglied des Bundestages gewählt.
In der Landtagswahl im Oktober 1994 wurde er in den Landtag Mecklenburg-Vorpommern gewählt und als Sozialminister Mitglied im schwarz-roten Kabinett. Nach dem Wahlsieg der SPD 1998 wurde Kuessner zum Landtagspräsidenten gewählt und löste seinen Vorgänger Rainer Prachtl ab. 2002 trat er nicht wieder zur Wahl des Landtages an.
2001 kandidierte Kuessner für das Amt des Oberbürgermeisters in Greifswald, unterlag jedoch im zweiten Wahlgang knapp dem CDU-Kandidaten. In der Wahlperiode 2004 bis 2009 war Kuessner Mitglied der Greifswalder Bürgerschaft. Seit 2002 steht Kuessner dem Verein Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit e.V. vor.