Ämter und Gemeinden in MV

Vom / Landeskunde, Politik

Jedes Dorf hat einen eigenen Bürgermeister. Jedes Dorf? Nein, nicht ganz. Manche Dörfer sind viel zu klein. Diese haben sich mit anderen Dörfern zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Dort gibt es eine Gemeindevertretung und einen Bürgermeister. Die Gemeinde ist die kleinste politische Verwaltungseinheit.

Diese kann allerdings auch ganz schön groß sein. Dann heißt es nicht mehr Gemeinde, sondern Stadt. Und die Gemeindevertretung ist eine Stadtvertretung. Gemeinde- und Stadtvertreter entscheiden zum Beispiel, wo eine Schule oder ein Gewerbegebiet gebaut wird, wo Straßenlaternen stehen oder ob eine Straße repariert werden muss. Insgesamt gibt es in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 700 politisch selbstständige Städte und Gemeinden.

Je größer eine Einheit ist, desto wichtiger werden die Parteien. In den kleinen Gemeinden des Landes spielen Parteien eine eher untergeordnete Rolle. Oft finden sich Einwohner in Wählergemeinschaften zuammen. Die Gemeindevertreter und der Bürgermeister arbeiten ehrenamtlich und kümmern sich um die Belange ihres Ortes. Und weil man in diesem kleinen Kreis nun wirklich nicht alles erledigen kann, das wäre viel zu aufwändig, sind die Gemeinden zu Ämtern zusammengefasst. Dort sitzen Frauen und Männer, die hauptberuflich für die Einwohner des Amtes arbeiten. Dort kann man einen Ausweis beantragen oder einen Reisepass. Man kann dort heiraten oder ein Gewerbe anmelden.

Mehr als 70 Ämter gibt es in Mecklenburg-Vorpommern. Aber nicht alle Städte und Gemeinden gehören einem Amt an. Ungefähr die Hälfte davon ist groß genug, um amtsfrei zu sein, also die Aufgaben selbst zu erledigen. Und zwei Städte, Rostock und Schwerin, gehören keinem Kreis an. Sie sind aufgrund ihrer Größe eigenständig.

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