FDP – Die Freie Demokratische Partei in MV

Vom / Demokratie, Landeskunde, Landtag

Die FDP steht in der Tradition des deutschen Liberalismus. Im April 1990 bildeten die ehemaligen DDR-Blockparteien Liberaldemokratische Partei Deutschlands [LDP(D)] und National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) den Bund Freier Demokraten – Die Liberalen (BFD). Die LDP, die 1945 gegründet worden war, galt als politische Heimat für Selbständige und Freiberufler. Wie die CDU musste sie sich auf Druck der SED und der sowjetischen Besatzungsmacht in das System der „Nationalen Front“ einfügen. Während der Friedlichen Revolution 1989/90 berief sich die LDP sehr schnell auf ihre demokratischen Wurzeln, die sie kurz nach Kriegsende in Gegnerschaft zur SED brachte. Mit dem vom sowjetischen Geheimdienst 1951 ermordeten Rostocker Studenten und LDP-Funktionär Arno Esch konnte sie eine glaubhafte Symbolfigur des Liberalismus vorweisen. Die NDPD dagegen wurde ebenso wie die DBD 1948 auf Betreiben der SED gegründet, um der damals antisozialistisch ausgerichteten LDP eine Konkurrenzorganisation entgegenzustellen. Im August 1990 schlossen sich der Bund Freier Demokraten sowie die in Mecklenburg-Vorpommern weniger bedeutenden Neugründungen Ost-FDP und Deutsche Forumpartei mit der westdeutschen FDP auf Bundesebene zusammen.

 

Die neu entstandene liberale Partei profitierte anfangs von dem Organisationsvorsprung der alten DDR-Blockparteien und zählte 1991 rund 8.000 Mitglieder. Damit war sie wesentlich stärker gesellschaftlich verankert als die SPD. Allerdings nahm die Mitgliederzahl stetig ab und liegt bald nur noch bei rund 800 (2014).

 

Die FDP spielte in der ersten Legislaturperiode eine wichtige politische Rolle, als sie in der christlich-liberalen Regierungskoalition zwei Ministerposten besetzte und Weichen für die künftige Entwicklung des Landes stellen konnte. Zwischen 1994 und 2006 war die Partei nicht im Landtag vertreten. Bei der Landtagswahl 2006 gelang es ihr, ins Landesparlament zurückzukehren. 2011 und 2016 scheiterte sie erneut an der Fünf-Prozent-Hürde. Da die FDP von 2013 bis 2017 auch aus dem Deutschen Bundestag ausziehen musste, hatte die Partei Probleme, in der Öffentlichkeit Mecklenburg-Vorpommerns wahrgenommen zu werden.

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