Die LINKE ist die Nachfolgepartei der SED. Während der Friedlichen Revolution 1989/90 befand sich die diskreditierte DDR-Staatspartei in einem dramatischen Auflösungsprozess. Durch den Ausschluss ehemaliger hoher SED-Funktionäre und die Änderung des Parteinamens in “Partei des Demokratischen Sozialismus” (PDS) wollten die verbliebenen Mitglieder die Partei auf die Bedingungen eines freien Parteienwettbewerbs vorbereiten. Hierzu gehörte auch eine programmatische Neuausrichtung, in der sich die Partei mit der eigenen stalinistischen Vergangenheit auseinandersetzte.
Der PDS-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern konstituierte sich am 3. März 1990. Im Vergleich zu den anderen ostdeutschen Landesverbänden weist Die LINKE in Mecklenburg-Vorpommern zwei Besonderheiten auf. Zum einen konnte sie anfangs auf eine vergleichsweise starke Verwurzelung im Land bauen, die vor allem mit der zentral gesteuerten Entwicklung der Region während der DDR-Zeit zusammenhängt. Ähnlich wie in Ost-Berlin gab es relativ große Bevölkerungsteile aus den technischen, kulturellen und administrativen Bereichen der DDR, die zum näheren Umfeld der Partei gehörten. Lange Zeit war die LINKE bzw. PDS daher mitgliederstärkste Partei im Land. Allerdings gelang es ihr nicht, in ausreichendem Maße neue Mitglieder zu gewinnen. Fast zwei Drittel der Mitglieder sind inzwischen älter als 65 Jahre, ein Viertel sogar über 80 Jahre. Die Mitgliederzahl nimmt seit Jahren kontinuierlich ab – von etwa 22.000 (1991) auf mittlerweile rund 4.300 (2014). Aufgrund der Altersstruktur können jedoch zunehmend jüngere Mitglieder politische Ämter und Funktionen übernehmen.
Zum anderen zeichnete sich der Landesverband inhaltlich sehr früh durch einen pragmatischen Kurs mit dem Ziel einer Regierungsbeteiligung aus. Der Eintritt in die Landesregierung 1998 – erstmals in der Bundesrepublik – wurde insbesondere vom damaligen Landesvorsitzenden Helmut Holter vorangetrieben. Er war jedoch innerhalb der Partei nicht unumstritten. Durch die Regierungsbeteiligung von 1998 bis 2006 gelang es der Partei, ihre Akzeptanz als “normaler” Akteur im politischen Raum zu verbreitern. Andererseits enttäuschte sie durch den mühsamen Regierungsalltag zwangsläufig Teile der Bevölkerung, was sich in schlechteren Wahlergebnissen niederschlug. Von 2006 bis 2016 war die LINKE die größte Oppositionsfraktion im Landtag.
2007 fusionierte die PDS auf Bundesebene mit der vor allem in den westdeutschen Bundesländern neu etablierten Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit (WASG) zur Partei Die LINKE. Innerhalb des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern hatte dies aufgrund der geringen Mitgliederzahlen der WASG kaum praktische Konsequenzen.