Gesagt ist gesagt

Vom / Bundestagswahlen

Blick in den Senderaum vom Parlamentsfernsehen. Foto: Deutscher Bundestag/Marc-Steffen Unger

Was „die“ in Berlin machen, bekommt man hier sowieso nicht mit? Falsch! Wer es wissen will, kann sich mit wenig Aufwand genau informieren. Auch nachträglich. Vom ersten bis zum letzten Wort.

„Nehmen Sie bitte Platz. Die Sitzung ist eröffnet.“ Es sind stets die gleichen Worte, mit denen Präsident Dr. Norbert Lammert die Sitzungen des Bundestags beginnt. Ab jetzt entgeht auch den acht Kameras im Plenarsaal nichts. Sie halten auf jeden Redner fest, schwenken bei Applaus und Abstimmungen ins Plenum und haben auch die Regierungsbank im Blick.

Screenshot aus dem Wortprotokoll der Sitzung vom 5. September 2017, Seite 25256

Die Kameras gehören keinen externen Medien, sondern dem hauseigenen Parlamentsfernsehen. Hier werden alle Plenardebatten übertragen. Live, unkommentiert und in voller Länge. Als Livestream auf Smartphones, Tablets (m.bundestag.de), über die App „Deutscher Bundestag“ oder im Internet unter www.bundestag.de. Wer lieber hören als sehen will, kann dafür den Audio-Stream der Bundestags-App nutzen. Sind die Sitzungen vorbei, wandern die Bildaufzeichnungen in die Mediathek und sind dort auch nachträglich abrufbar.

Wer hat was gesagt? Welche Position vertreten? Das lässt sich vom ersten bis zum letzten Wort auch nachlesen. In den Plenarprotokollen. Diese werden mit Hilfe von Parlamentsstenografen von jeder Sitzung angefertigt und sind einen Tag später online abrufbar. Würde man die Debatten aus der aktuellen Wahlperiode zu einem Buch binden, wäre es 25.314 A4-Seiten dick. Während das Videoangebot erst seit Beginn der 17. Wahlperiode im Oktober 2009 verfügbar ist, reichen die Wortprotokolle bis 1949 zurück.

Wozu all der Aufwand? Weil der Bundestag laut Grundgesetz öffentlich tagt. Und das beschränkt sich eben nicht nur auf die Besucher- und Pressetribünen im Plenarsaal. Damit allen Bürgern ein breiter Zugang zu politischen Inhalten ermöglicht wird.

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