Wie wurde bislang gewählt?

Aus der ersten Landtagswahl 1990 ging die CDU mit 38,3 Prozent als Sieger hervor. Gemeinsam mit der FDP, die 5,5 Prozent erzielte, verfügte die Union im Parlament über eine hauchdünne Mehrheit. Alfred Gomolka (CDU) wurde der erste Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns. Ihm folgte nach der Regierungskrise 1992 Berndt Seite (CDU).

Als Ergebnis der Landtagswahl von 1994 stand die Herausbildung des bis 2006 charakteristischen Drei-Parteien-Systems im Land aus CDU, SPD und PDS. Die CDU behauptete sich mit 37,7 Prozent. SPD (29,5 Prozent) und die PDS (23,7 Prozent) gewannen hinzu. FDP und Grüne kamen nicht ins Parlament. Die Union unter Ministerpräsident Seite war somit gezwungen eine Koalition mit den Sozialdemokraten einzugehen, obwohl rein rechnerisch auch SPD und PDS eine komfortable Mehrheit im Landtag gehabt hätten.

1998 wurde die SPD erstmalig stärkste Partei im Land

1998 erlitt die CDU eine Niederlage mit deutlichen Stimmeneinbußen (30,2 Prozent). Die Sozialdemokraten steigerten dagegen ihr Ergebnis und wurden erstmalig stärkste Partei im Land (34,3 Prozent). Die PDS konnte sich leicht verbessern (24,4 Prozent). FDP und die Bündnisgrünen scheiterten wiederum an der Fünf-Prozent-Hürde. Mit dem Wahlerfolg im Rücken erteilte der SPD-Spitzenkandidat Harald Ringstorff einer Neuauflage der Großen Koalition eine Absage und bildete mit der PDS die erste rot-rote-Landesregierung in Deutschland.

2002 gingen die Sozialdemokraten erneut aus der Wahl als Sieger hervor. Die SPD erreichte 40,6 Prozent, die CDU 31,4 Prozent und die PDS nur noch 16,4 Prozent. Ministerpräsident Ringstorff setzte die rot-rote Koalition mit der PDS fort.

FDP gelang nach zwölf Jahren wieder der Einzug in den Landtag

2006 büßte die SPD zwar deutlich an Zustimmung ein, blieb aber weiterhin stärkste Partei (30,2 Prozent). Die CDU verlor leicht (28,8 Prozent), die LINKE/PDS konnte ihren Stimmenanteil halten (16,8 Prozent). Der FDP gelang mit einer Verdopplung ihres Ergebnisses (9,6 Prozent) nach zwölf Jahren wieder der Einzug in den Landtag. Die rechtsextremistische NPD überquerte die Fünf-Prozent-Hürde mit 7,3 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen verpassten erneut den Sprung in den Landtag. Ministerpräsident Harald Ringstorff bildete anschließend eine Große Koalition von SPD und CDU. Im Oktober 2008 übergab der langjährige Ministerpräsident sein Amt an den vorherigen Sozialminister Erwin Sellering.

Bei der Landtagswahl 2011 gewann die SPD (35,6 Prozent) deutlich vor der CDU (23,0 Prozent) und der Linken (18,4 Prozent). Bündnis90/Die Grünen (8,7 Prozent) zog erstmals, die NPD (6,0 Prozent) wieder in den Landtag ein, die FDP (2,8 Prozent) scheiterte an der Fünfprozenthürde. Nach der Wahl einigten sich SPD und CDU auf eine Fortsetzung der Großen Koalition unter Ministerpräsident Sellering.