27. Januar: Tag des Gedenkens

Vom / Landeskunde, LpB, Zeitzeugen

Das KZ Auschwitz-Birkenau. Aufnahme: Stanisław Mucha (Quelle: Bundesarchiv)

Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Hier unsere Seite mit Hintergründen, mit Berichten von Holocaust-Überlebenden – und mit dem Überblick zu den Gedenkveranstaltungen.

Hintergrund

Seit 1996 ist der 27. Januar ein nationaler Gedenktag, an dem man in Deutschland, der EU und der Welt der über sechs Millionen Juden und der vielen anderen Opfer gedenkt, die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet wurden. Das Datum selbst erinnert an die Befreiung der Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945.

Landesweite Gedenkveranstaltung

In Mecklenburg-Vorpommern wird jährlich der Menschen mit psychischen Erkrankungen, geistigen und körperlichen Behinderungen gedacht, die im Nationalsozialismus zwangssterilisiert oder im Rahmen der „NS-Euthanasie“ ermordet oder in Vernichtungslager deportiert wurden.

Die landesweite Gedenkveranstaltung „ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN“ findet diesmal digital statt. Das Programm inklusive der Kranzniederlegung wird dokumentiert, digital aufbereitet und am 27. Januar online gezeigt unter www.sozialpsychiatrie-mv.de.

Anmeldung und Kontakt

Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Carl-Hopp-Straße 19a
18069 Rostock
Telefon: 0381 8739423 0

lv@sozialpsychiatrie-mv.de
institut@sozialpsychiatrie-mv.de

Gedenkveranstaltungen in MV

Geplant ist ein Gedenkkonzert mit Werken verfemter Komponistinnen und Komponisten samt Vortrag (Prof. Dr. Dr. Gerold Gruber und Volker Ahmels) an der hmt Rostock. Ebenfalls digital – die Lesung der Schauspieler/innen Ute Kaiser, Gabriela Börschmann und Martin Molitor aus dem Briefwechsel der inhaftierten Widerstandskämpferin Olga Benario und ihres Mannes Luís Carlos Prestes – aber auch aus den Akten der Gestapo. Die Zeitdokumente zeigen den scharfen Kontrast zwischen der Sprache zweier Liebenden und der nationalsozialistischen Amtssprache und geben einen vergleichslosen Einblick in die Welt eines Opfers und die Welt der Täter. (Mehr übers Olga Benario Projekt – hier)

Gedenkveranstaltung im Bundestag

Der Bundestag gedenkt in einer Sonderveranstaltung der Opfer des Nationalsozialismus. Nach einer Begrüßungsansprache durch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas werden die Holocaust-Überlebende Dr. h. c. Inge Auerbacher und der Präsident des israelischen Parlaments, der Knesset, Mickey Levy, die Gedenkreden halten. Die Gedenkstunde beginnt um 10 Uhr im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes.

Die Gedenkstunde wird live auf www.bundestag.de übertragen.

#LichterGegenDunkelheit

#LichterGegenDunkelheit. Mit dieser Aktion möchten Gedenkstätten und erinnerungskulturelle Einrichtungen einen Beitrag zu einem differenzierten Bild der nationalsozialistischen Verfolgung leisten. Vor dem Hintergrund des Geschehens an den historischen Orten laden Gedenkorte und -initiativen zur bewussten Auseinandersetzung mit aktuellen demokratiefeindlichen Tendenzen ein. Dazu gehört fundiertes historisches Wissen genauso wie das Erkennen und Entlarven von Verschwörungslegenden, Antisemitismus und Rassismus. Weiterlesen

„Wir sind am Leben geblieben”

Blumen zum Gedenken auf den Bahngleisen im KZ Auschwitz-Birkenau. Foto: Wikimedia

Die Holocaust-Überlebenden Batsheva Dagan und Natan Grossmann waren in den vergangenen Jahren im Landtag zu Gast und haben über ihr Schicksal und ihre Erinnerungen berichtet. Genau wie Jens-Jürgen Ventzki, der herausfand, wer sein Vater wirklich war – ein Täter. Weiterlesen

Das KZ Wöbbelin

Kurz vor Kriegsende finden die Gräueltaten der Nationalsozialisten einen neuen Schauplatz – in Wöbbelin. Unweit des Dorfes, direkt an der Straße zwischen Ludwigslust und Schwerin, entsteht im Februar 1945 eines der letzten Konzentrationslager. Es existiert zehn Wochen. Pfercht 5000 Häftlinge zusammen. Mehr als 1000 sterben.

Tod auf dem Lewenberg

Günter Nevermann. Der Junge starb 1942 in der Schweriner Klinik. Aus dem Buch: Die Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg-Lewenberg 1939-1945. Foto: Familie Nevermann

Die Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg-Lewenberg gehört zu den zentralen Orten der nationalsozialistischen Medizinverbrechen auf dem heutigen Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern. Zwischen 1939 und 1945 wurden Patienten nach Schwerin gebracht und ermordet. Mindestens 1.900 Menschen fielen der „NS-Euthanasie“ zum Opfer. Darunter Günter Nevermann, ein Junge aus Wismar.

Unsere Lese-Empfehlungen

Dorothee Freudenberg. Geschichte der jüdischen Gemeinde Stavenhagen 1750-1942. Schwerin 2020. Landeszentrale für politische Bildung MV. Hier geht’s zur Bestellung

Egon Krüger. Stammbäume jüdischer Familien in Pasewalk. Milow, Strasburg, Berlin 2019. Schibri-Verlag. Hier geht’s zur Bestellung

Michael Buddrus, Sigrid Fritzlar. Juden in Mecklenburg 1845-1945. Zwei Bände. Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Hier geht’s zur Bestellung

Facebook